Anleger haben sich in den vergangenen Monaten auf viele Eventualitäten vorbereitet, doch auf ein Szenario wohl eher nicht: Dass der Impfstoff gegen das Coronavirus verfrüht auf den Markt kommt. Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs warnen vor genau diesem Fall. Eine Impfstoffzulassung vor Ende November ist ihrer Ansicht nach an den Finanzmärkten nicht eingepreist. Kommt es dennoch dazu, sei unter anderem eine Trendwende bei Anleihen denkbar.

Die Gewinner dieses Szenarios an der Börse wären nach Ansicht der Analysten Bankaktien und zyklische Werte, die während der Coronakrise besonders stark gelitten haben. Sie könnten den Technologieaktien sogar ihre Führungsrolle streitig machen. Trotz dieser optimistischen Annahmen raten die Goldman-Sachs-Strategen davon ab, das Portfolio schon jetzt allzu offensiv aufzustellen. Ratsam seien eher Optionsgeschäfte.

Portfolio auf Impfstoff vorbereiten
Die Analysten empfehlen vor allem Kaufoptionen auf den US-Aktienindex S&P 500. Dieser könnte von aktuell 3.349 auf 3.700 Punkte steigen, schätzen sie. Doch auch hier sei Vorsicht geboten. Kommt es doch zu einer zweiten Coronawelle, steht dem Index ein Kurssturz auf 2.200 Punkte bevor, sagen die Experten voraus. (Bloomberg/fp)