Die chinesische Regierung hat 1,5 Billionen Yuan (236 Mrd. US-Dollar bzw. 211 Mrd. Euro) für die Stützung des Aktienmarktes ausgegeben, seit die Talfahrt an den Börsen des Landes vor drei Monaten begann. Das geht aus Angaben von Goldman Sachs hervor.

Das "nationale Team" hat demnach allein im August rund 600 Milliarden Yuan für Aktienkäufe aufgewendet, womit das Gesamtvolumen nun 9,2 Prozent der in China frei gehandelten Aktien entspreche. Sorgen der Investoren, was geschehen werde, wenn der Staat seine Positionen wieder aufzulösen beginnt, seien übertrieben, schrieben die Strategen um Kinger Lau am Montag in einer Studie und verwiesen dabei auf frühere Erfahrungen in Hongkong und den USA.

Der Shanghai Composite Index hat seit einem Hoch im Juni 41 Prozent verloren. Damit sind an den Festlandsbörsen fünf Billionen Dollar an Marktwert vernichtet worden, nachdem Investoren, die mit geliehenem Geld Aktien gekauft hatten, nach Anzeichen für eine stärkere Konjunkturabschwächung den Markt fluchtartig verließen. Um den Einbruch an den Börsen zu stoppen hat die Regierung eine staatliche Gesellschaft, die China Securities Finance, mit mehr als 400 Milliarden Dollar ausgestattet, um Aktien aufzukaufen. Zudem wurden Aktienverkäufe von großen Investoren verboten und Staatsunternehmen angewiesen, Aktien zu kaufen. Der Einbruch des Aktienmarktes, zusammen mit der überraschenden Abwertung der chinesischen Währung, führte weltweit zu Turbulenzen an den Märkten.

Das chinesische Börsenbarometer verzeichnete am Montag den größten Rutsch seit zwei Wochen, als der Handel nach einer Pause am Donnerstag und Freitag zu den Feierlichkeiten und der Militärparade zum Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgenommen wurde. (mb/Bloomberg)