In den vergangenen Monaten hat vor allem das überdurchschnittlich starke US-Wachstum das Makroumfeld geprägt. Das wird sich bald ändern, sagt Andrew Wilson, CEO für Europa, den Nahen Osten und Afrika bei Goldman Sachs Asset Management (GSAM). Er geht davon aus, dass sich das Wachstumstempo in den Vereinigten Staaten abschwächt und sich jenem im Rest der Welt annähert. "Diese Konvergenz könnte Schwellenländeranlagen zu einem Comeback verhelfen", so Wilson.

Die Emerging Markets haben sich zuletzt nicht sonderlich gut geschlagen. Das lag vor allem an spezifischen Herausforderungen in einzelnen Schwellenländern und nicht so sehr daran, dass es eine allgemeine Emerging-Markets-Krise gegeben hätte, erklärt der GSAM-Experte. "Die Fundamentaldaten der meisten Schwellenländer sind solide und dürften vom Wachstum in den USA profitieren."

Handelsstreit wird überbewertet
Der Einfluss des starken US-Wachstums zusammen mit schwächeren Zahlen in anderen Ländern wird unterschätzt, so Wilson. "Der Übergang zu einer Wachstumskonvergenz, bedingt durch das sich abschwächende US-Wachstum und die Stabilisierung anderer Volkswirtschaften, ist signifikant. Wir gehen davon aus, dass Schwellenländeranlagen am stärksten davon profitieren werden – nicht zuletzt, weil die Befürchtungen hinsichtlich Handelsspannungen und einer Ansteckungsgefahr für Schwellenländer allgemein überzogen sind." (fp)