Dem "Invesco Gold Report" zufolge haben börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und ähnliche Produkte im ersten Quartal 2020 weltweit Gold im Wert von 15,4 Milliarden US-Dollar gekauft – das entspricht 298 Tonnen. Die hohen Goldkäufe verdeutlichen die durch die Coronakrise ausgelöste Umschichtung von Anlagegeldern in vermeintlich "sichere Häfen" und die wichtige Rolle, die Exchange Traded Products (ETPs) für Investoren in dieser kritischen Zeit gespielt haben, so eines der Studienergebnisse. Obwohl ETPs im ersten Quartal 2016 sogar 341 Tonnen Gold angekauft hatten, erreichte der Gesamtwert der Goldkäufe aufgrund des hohen Goldpreises im ersten Quartal dieses Jahres den höchsten jemals verzeichneten Wert.

Der Studie zufolge hat sich die über ETPs abgebildete Nachfrage nach Gold im ersten Quartal 2020 um mehr als 300 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erhöht. Im Vergleich zum relativ schwachen Vorquartal, in dem Gold bei Anlegern weniger gefragt war, ist die Nachfrage nach diesen Produkten sogar um rund 1.000 Prozent gestiegen.

Hohe Rendite
Auf Performanceebene hat Gold gemessen am Spotpreis im ersten Quartal 2020 eine US-Dollar-Rendite von 3,9 Prozent abgeworfen und wurde damit unter den bedeutenden Anlageklassen nur von US-Treasuries übertroffen. In den zwölf Monaten bis Ende März 2020 erzielte Gold unter den in der Studie betrachteten Anlagewerten mit einer US-Dollar-Rendite von 22,0 Prozent die beste Wertentwicklung.

Wie die Invesco-Studie feststellt, haben die Zentralbanken ihre Goldbestände im ersten Quartal 2020 um 145 Tonnen erhöht – das sind acht Prozent weniger als im ersten Quartal 2019, aber 34,4 Prozent mehr als im vierten Quartal des Jahres. Die Zentralbanken sind seit 2010 in jedem Jahr Nettokäufer von Gold gewesen, da sich viele von ihnen – vor allem die Notenbanken von Entwicklungs- und Schwellenländern – darum bemühen, Risiken besser abzusichern und ihre Reserven zu diversifizieren. (mb)