Verbrauchern und Unternehmern machen die Auswirkungen der global wieder ausufernden Pandemie zu schaffen, und das zeigt sich auch auf den weltweiten Edelmetallmärkten. "Die Auswirkungen von Covid-19 sind auf dem Goldmarkt weiterhin zu spüren. Die anhaltenden sozialen Einschränkungen in vielen Ländern, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Lockdowns und die dauerhaft hohen Goldpreise in zahlreichen Währungen waren eine zu große Last für viele Schmuckkäufer", sagt Louise Street, Chefanalystin im Market-Intelligence-Team beim World Gold Council (WGC). Auch in der Elektronikindustrie und anderen verarbeitenden Gewerben kam deutlich weniger Gold zum Einsatz als im Vorjahr. Kurzfristig dürfte sich daran wenig ändern: "Wir glauben, dass sich dieser Trend in absehbarer Zukunft wahrscheinlich fortsetzen wird", prognostiziert Street.

Anleger indes bleiben am Ball. Ein Beispiel dafür, wie unverändert beliebt Gold bei Investoren ist, liefert die Nachfrage nach einer mit dem Edelmetall besicherten Schuldverschreibung an der Börse Stuttgart: Seit Jahresbeginn hat sich der für "Euwax Gold II" hinterlegte Goldbestand nahezu verdoppelt und liegt nun erstmals über zehn Tonnen. In diesem Jahr führte die Börse eigenen Angaben zufolge fast fünfmal mehr Kauf- als Verkaufsorders aus. Insbesondere in Deutschland hält der Run auf das Edelmetall an: Rund 120 Tonnen Gold wurden in den ersten neun Monaten hierzulande gekauft. "Das schlägt alles, was in anderen Ländern zu beobachten war, und zwar je Kopf genauso wie in absoluten Zahlen", schildert Street.

Die wichtigsten Ergebnisse des WGC-Quartalsberichts zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage finden Sie in unserer Fotostrecke oben. (mb/ps)