Professionelle Investoren fegen den österreichischen Gewerbeimmobilienmarkt leer. 2017 haben sie 4,8 Milliarden Euro und damit so viel wie noch nie investiert, berichtet die Beratungs- und Maklergesellschaft CBRE. Am stärksten nachgefragt waren erneut Büroimmobilien. Für sie haben Anleger rund 3,1 Milliarden Euro ausgegeben. Dieser Betrag entspricht etwa zwei Drittel des Gesamtinvestitionsvolumens.

In Einzelhandelsobjekten und Wohnimmobilien haben die Investoren jeweils rund eine halbe Milliarde Euro angelegt. Im Vergleich zu den Vorjähren fällt auf, dass die Investitionen in Hotels gegenüber 2016 deutlich zurückgegangen sind – der Anteil an den Gesamtinvestitionen schrumpfte von 25 auf sechs Prozent. Außerdem waren die Beteiligungen an Einzelhandelsimmobilien in den Jahren 2012 bis 2015 drei- bis viermal höher als 2017.

Deutsche Anleger dominieren und drücken die Renditen
Wenig überraschend hat die heftige Investorennachfrage die Immobilienrenditen noch einmal unter Druck gesetzt. Die Spitzenrendite bei Büros ist voriges Jahr auf rekordverdächtig niedrige 3,9 Prozent gefallen. Einzelhandelsflächen in Einkaufsstraßen bringen nur noch 3,3 Prozent, während bei Einkaufszentren noch vier Prozent möglich sind. Im Vergleich dazu sind Fachmarktzentren, bei denen die Spitzenrendite durchschnittlich noch 5,6 Prozent beträgt, überaus attraktiv.

Im Übrigen haben voriges Jahr ausländische Investoren den Ton angegeben. 51 Prozent der Investments erfolgten durch deutsche Anleger. Die Österreicher hatten einen Marktanteil von 30 Prozent. Des letzte Fünftel entfiel ebenfalls aus internationale Investoren, die laut CBRE vor allem aus Frankreich und Luxemburg kamen. (ae)