Für den traditionellen aktiven Fondsmanager werden die Bäume auf absehbare Zeit nicht mehr in den Himmel wachsen, sowohl im Hinblick auf sein berufliches Fortkommen als auch hinsichtlich der Entwicklung seiner Bezahlung. Das ist die zentrale Botschaft eines Beitrags, den Matthias Junges, Senior Partner bei der Personalberatung PMCI in Neu-Isenburg, für Altii, einem Informationsportal für institutionelle Investoren verfasst hat. "Festzuhalten bleibt, dass der klassische 'aktive' Manager in seiner beruflichen wie auch gehaltlichen Entwicklung – es sei denn er wäre der begnadete Stockpicker – eher unter dem permanenten Kostendruck, dem die Asset Managementgesellschaften ausgesetzt sind, wird Einschränkungen hinnehmen müssen", bringt Junges das auf den Punkt.

Zum Hintergrund erklärt Junges, dass die zurückliegende, durch die EZB-Zinspolitik befeuerte, positive Entwicklung der Aktien- und auch Rentenmärkte die Mittelzuflüsse und damit auch die Assets under Management in den letzten Jahren sowohl im privaten als auch im institutionellen Geschäft deutlich haben anwachsen lassen. "In diesem positiven Börsenklima konnten sich auch eine Reihe neu in den Markt eingetretener Fondsboutiquen gut im deutschen Markt etablieren", so der Personalberater. Das gleiche gelte für ausländische Asset Manager, die in den letzten Jahren und jüngst den deutschen institutionellen und Privatkundenmarkt in Angriff genommen haben. Diese Entwicklung habe natürlich auch den Personalmarkt der Asset Manger nicht unberührt gelassen.

Positionen im Vertrieb wieder vermehrt zu besetzen
Immer gesucht seien vor diesem Hintergrund Sales-Positionen im institutionellen Bereich, aber auch Wohlesale-Vertriebspositionen seien wieder vermehrt zu besetzen gewesen. Der "Regulatorik-Tsunami", wie Junges das nennt, sei natürlich auch an den Positionsausschreibungen für qualifizierte Arbeitskräfte insbesondere in den Bereichen Reporting und Regulierung nicht spurlos vorüber gegangen.

"Im Portfoliomanagement waren Manager für Corporate Bonds und Credits, einige Zeit noch Quell einer gewissen Rendite, gefragt", so Junges. "Die komplexen und unsicheren Markterwartungen haben aber auch das quantitative Portfolio-Management mit den Themen Risk-Premia-Investing und die Suche nach Smart-Beta stärker in den Vordergrund gerückt." Das sei schließlich nicht spurlos an der Gehaltsentwicklung für starke Quant-Spezialisten vorüber gegangen.

Bonusauszahlung stärker in die Zukunft verschoben
Auf der Top-Ebene haben sich laut PMCI-Erkenntnissen die Gehälter ebenfalls weiter bewegt, allerdings bei den definierten Risikoträgern eben unter Berücksichtigung eines Teils der Bonusauszahlung auf einer "Deferred"-Basis mit Verzögerung von einigen Jahren. Der Personalexperte ergänzt, dass es sich von selbst verstehe, dass die Gehaltsspannen sowohl von der Größe und dem Erfolg der Gesellschaft als auch der Performance des Einzelnen abhängig sind und entsprechend variieren. Die Tabelle gibt einen Überblick über das Gehaltsgefüge in verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Asset Management Industrie. (hh)

1434011015.jpg
Quelle: PMCI AG