Mit gezielten Wetten auf Wertpapiere von Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell in der Eigendarstellung nur allzu gerne als disruptiv bezeichnen, hat Catherine Woods über weite Strecken geradezu sagenhafte Renditen erzielt. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete sie mit ihren aktiv gemanagten Indexfonds teilweise Kursgewinne von bis zu 1.000 Prozent, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ). Dabei setzte sie auch auf Papier des E-Auto-Pioniers Tesla. Allein in ihrem Hauptfonds, dem ARK Innovation ETF, hat Woods rund zehn Prozent aller Mittel in Tesla-Aktien investiert. 

Inzwischen scheint sich der Wind aber gedreht zu haben. Seit Ende Januar hat die Tesla-Aktie 36 Prozent an Wert verloren, andere Wood-Beteiligungen gaben sogar noch kräftiger nach. Grund sind vor allem die steigenden Renditen an den Bondmärkten, die die Kurse risikobehafteter Papiere belasten.  Mittlerweile wetten Leerverkäufer wie Michael Burry gegen die Star-Investoren. Sie glauben, dass allein die Aktien von Tesla um weitere 80 Prozent fallen werden – und damit auch Woods Beteiligungen den Bach runtergehen.

Parallelen zur Dotcom-Blase
Die NZZ meint historische Parallelen zum Starkult um einst gefeierte wie Fondsmanager Wassili Papas und Kurt Ochner zu erkennen. Sie galten zu Hochphasen des Neuen Marktes ebenfalls als Kurs-Magier, die alles in ihre Depots legten, was damals die Phantasie der Investoren beflügelte – bis sich die Rendite-Träume mit dem Platzen der Dotcom-Blase urplötzlich in Luft auflösten. Glaubt man Skeptikern, schreibt die Zeitung, wird sich diese Geschichte angesichts der heutigen Bewertungen an den internationalen Aktienmärkten wiederholen, gerade im Bereich Elektromobilität. Cathie Woods persönlich dürfte der Worst-Case allerdings kaum tangieren. Die gewaltigen Mittelzuflüsse der vergangenen Monate und die damit verbundenen Gebühreneinnahmen haben sie laut NZZ reich gemacht. (fp)