Den Schwellenländern geht es so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr – das dürfte insbesondere Aktien und Lokalwährungsanleihen in diesem Jahr Auftrieb verschaffen. Dieser Ansicht ist Paul McNamara, Investment Director beim Fondsanbieter GAM.

Die Wirtschaft der Emerging Markets müsse nicht mehr gegen das rückläufige Kreditwachstum ankämpfen, was sich nicht zuletzt anhand einiger Fundamentaldaten zeige: "Dazu zählen unter anderem die sich stetig verbessernden Einkaufsmanagerindizes sowie die Erholung des Automobilabsatzes", sagt McNamara. 

Freundlichere Handelszahlen deuten zudem auf einen Anstieg der Exporte hin. "Die Region profitiert nicht nur von der Belebung des Wachstums, sondern auch von einer sehr guten Erholung der Zahlungsbilanzen", sagt McNamara. Die Erholung der Industrieproduktion deute zudem darauf hin, dass das BIP-Wachstum weiter anziehen werde. "Eine Beschleunigung des Wachstums in Schwellenländern führt in der Regel zu einer deutlichen Outperformance von Schwellenländeranlagen, insbesondere bei Lokalwährungsanleihen und Aktien", sagt McNamara.

Unsicherheit über Tragweite des "Trump-Effekts"
Jedoch berge die politische Situation in den USA gewisse Herausforderungen, insbesondere weil diese bereits zu einer höheren und erheblich steileren US-Renditekurve geführt habe. Zwar sei diese eher ein Problem für Hartwährungsanlagen als für ihre lokalen Pendants. "Sie kann sich aber destabilisierend auswirken und indirekt zu einem Anstieg der Risikoprämien führen", warnt der Stratege.

Auszuschließen sei auch nicht, dass die protektionistische Agenda der US-Handelspolitik auf etwas umschwenken könnte, das weit über die reine Verteufelung mexikanischer Unternehmen hinausgehe. Die Folgen für Schwellenländeranlagen wären sehr negativ. (fp)