Die Turbulenzen an den globalen Anteilsmärkten haben auch Technologie-Aktien nicht verschont. Der Handelsstreit zwischen China und den USA, ein möglicher Konjunkturabschwung in den Vereinigten Staaten und die hohen Bewertungen haben dafür gesorgt, dass die Titel zuletzt deutliche Kursverluste verzeichneten. Mark Hawtin, Investment Director bei GAM, empfiehlt Investoren in dieser Situation einen nüchternen Blick auf die Jahre 2007 und 2008. Nach dem damaligen Crash erholten sich die Aktien führender Technologieunternehmen rasch wieder. Anleger sollten deshalb die jüngsten Rücksetzer zum Einstieg nutzen, empfiehlt Hawtin. 

Trotz der Marktkorrektur wird der Technologiesektor weiter wachsen, ist sich Hawtin sicher. Im Gegensatz zu der Situation vor rund zehn Jahren hat die Branche heute einen entscheidenden Vorteil: "Wir glauben, dass die Entwicklung disruptiver Technologien noch nie so stark war und noch nie so zugelegt hat wie heute. Unserer Ansicht nach könnte der Zeitpunkt günstig sein, einige attraktiv bewertete Titel einzusammeln", so der GAM-Experte.

Amazon als Vergleichsgröße
Der Finanzexperte empfiehlt, die Aktien von Amazon als Vergleichswert heranzuziehen. Während der letzten Finanzkrise sank der Aktienkurs von Amazon um 60 Prozent. Gleichzeitig korrigierte das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Jahr 2009 von 25 Milliarden US-Dollar auf den Tiefstwert von 21,5 Milliarden US-Dollar. Ende des Jahres 2009 war dann klar: Der Umsatz hatte sich auf 24 Milliarden Dollar erholt. 

Das bedeutet zum einen, dass Amazon trotz der Krise kräftig gewachsen ist. Zum anderen war der Umsatz im Vergleich zu den ersten Schätzungen gerade einmal um vier Prozent geschrumpft. Die Schnäppchenjagd ist zwar nicht trivial, warnt der GAM-Experte. So ist es für Anleger nicht einfach, den Tiefststand einer Aktie abzupassen. Aber Hawtin ist sich sicher: "Die Märkte sind so stark gesunken, dass das Risiko-Ertrags-Verhältnis nun günstiger ist." (fp)