Für Schwellenländer-Bonds in Lokalwährungen hat das Jahr 2017 genauso traurig begonnen wie das vergangene. Die Renditen liegen im Schnitt nahe sieben Prozent, Anleger medien die Anlageklasse weitestgehend.

Für derlei Nervosität gibt es derzeit aber eigentlich keinen fundamentalen Grund, sagt Paul McNamara, Emerging-Markets-Stratege beim Investmenthaus GAM. "Heute notieren Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern 14 Prozent höher als im Vorjahr, und im weltweiten Wachstumszyklus scheint sich eine Wende zu vollziehen", erklärt er.

In den kommenden Monaten könnte es in den Schwellenländern einmal mehr zu Mittelabflüssen kommen. Langfristig sollten sich Lokalwährungsanleihen aus Emerging Markets für Anleger aber lohnen, ist McNamara überzeugt: "Bei einer Stabilisierung der Portfolioflüsse werden die Reserven erneut steigen, Verbesserungen beim Kreditimpuls treten ein und das Wachstum wird erneut beflügelt." Dieselben Faktoren, die schon im vergangenen Jahr eine kurze Rally verursachten, könnten erneut wirksam werden. "Wir erwarten für die Anlageklasse im Jahr 2017 hohe einstellige Renditen", sagt McNamara.

Zwei Wackelkandidaten
Mögliche Dämpfer drohen aus Mexiko und der Türkei. In beiden Ländern sind auf Lokalwährungen lautende Staatsanleihen in den vergangenen drei Monaten um 20 Prozent gesunken. "Es liegt auf der Hand, dass es in diesen Ländern 2017 entweder zu einem Einbruch oder zu einer kräftigen Erholung kommen könnte", sagt der Stratege.

"Im ersten Fall wollen wir nach Chancen für steigende Kurse Ausschau halten, im letztgenannten Fall nach Möglichkeiten für sinkende Kurse. Die richtige Positionierung in diesen beiden Fällen könnte aus einer soliden Performance für die Anlageklasse eine herausragende Performance für unsere Fonds machen." (fp)