Emerging-Markets-Investoren durchlebten im ersten Halbjahr entbehrungsreiche Zeiten. Die Kurs- und Bewertungsrückgänge bei Schwellenländeraktien im laufenden Jahr bieten jedoch attraktive Gelegenheiten für den Wiedereinstieg, erklärt der Fondsanbieter GAM. "Wir halten an unserer Einschätzung fest, dass sowohl die Fundamentaldaten als auch die Bewertungen Emerging-Markets-Aktien in den kommenden sechs bis neun Monaten unterstützen werden", sagt Tim Love, Investment Director bei GAM. Die zunehmend intensivere Konsolidierung des Marktes findet er nach einem starken Jahr 2017 und der außerordentlichen Rally in den ersten Wochen des laufenden Jahres nicht verwunderlich.

Love sieht den starken US-Dollar sowie die positive US-Konjunktur als maßgebliche Konsolidierungstreiber. Er geht dennoch davon aus, der durch die Dollarstärke entstandene Gegenwind abflaut. "Gerade wird die Robustheit von EM-Anleihen getestet. Ein derart heftiges 'Taper Tantrum' hätte in den Jahren 1994, 1998 oder 2004 zu einem Rückgang der EM-Aktien von 50 Prozent geführt", so der Experte. Daher handele es sich derzeit um eine vergleichsweise schwache Konsolidierung.

Love erwartet in den kommenden sechs bis neun Monaten insgesamt eine positive Entwicklung von Aktien aus Schwellenländern. Dehalb plant er, Gelegenheiten zu nutzen, um günstige, höherwertige zyklische Währungen und Aktien aufzustocken. Er ist überzeugt: "Im zweiten Halbjahr 2018 ist für Schwellenländeraktien noch einiges möglich." (fp)