Einiges spricht dafür, dass sich Anleger im kommenden Jahr auf niedrigere Renditen und eine höhere Volatilität einstellen müssen, sagt GAM-Chefökonom Larry Hathaway. "Die Bewertungen von Aktien und Anleihen an den wichtigsten Märkten sind angespannt und die USA verlieren an Schwung", erklärt er. Die veränderten makroökonomischen Bedingungen dürften zudem dazu führen, dass in China die Kredite knapp werden und die westlichen Zentralbanken ihre Geldpolitik anpassen. "Investoren dürften in den kommenden zwölf Monaten nicht mehr so günstige Bedingungen vorfinden wie im Jahr 2017", sagt Hathaway.

Die größten Risiken sieht der Volkswirt auf politischer und geopolitischer Ebene. Zu den aktuellen Unsicherheitsfaktoren gehören etwa der Brexit, die Verabschiedung der Steuerreform sowie die Zwischenwahlen in den USA, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und in anderen Teilen der Welt. Darüber hinaus könnte sich das globale Wachstum im kommenden Jahr abschwächen, warnt Hathaway. Anleger sollten sich deshalb darauf einstellen, dass Enttäuschungen drohen.

Kapital noch breiter streuen
Diversifizierung wird in den kommenden Monaten wichtiger sein denn je, betont Hathaway. "Anleger sollten in Regionen, in denen Gewinnpotenzial besteht, Aktienrisiken eingehen – zum Beispiel in Schwellenländern, Westeuropa und Teilen des japanischen Aktienmarkts", rät er. "Daneben empfehlen wir, Positionen in alternativen Renditequellen aufzubauen, die nicht mit den Bewegungen an den Aktien- oder Anleihemärkten korrelieren." Der Ökonom nennt hier vor allem Relative-Value-Positionen und Carry-Positionen in speziellen Kreditbereichen. (fp)