Der Fondsanbieter GAM erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) diese Woche ankündigt, ab 2018 ihre Wertpapierankäufe zu reduzieren. Sie würde damit dem Beispiel der Fed folgen und allmählich auf eine etwas weniger lockere Geldpolitik umschwenken. Die Bank of England entscheidet voraussichtlich Anfang November, ob sie den Leitzins anhebt. Angesichts der Inflationsrate wäre das gerechtfertigt. Die unsicheren Wachstumsaussichten infolge der Brexit-Verhandlungen sind allerdings ein Gegenargument.

Insgesamt scheint sich die globale Geldpolitik zu normalisieren, konstatiert GAM-Chefökonom Larry Hatheway. Weitere, kleinere europäische Notenbanken werden seiner Einschätzung nach im Laufe des kommenden Jahres die gleiche Richtung einschlagen wie Fed, EZB und Bank of England. Für Anleger bedeutet das: Sie müssen sich auf ein neues Kapitalmarktumfeld einstellen. "Das könnte zu größerer Unsicherheit, mehr Volatilität und einem Anstieg der Risikoprämien führen", warnt Hatheway.

Strategiemix für mehr Stabilität
Im Laufe der kommenden sechs bis zwölf Monate dürfte es an den Märkten turbulent werden, sagt der GAM-Ökonom. "Anleger sollten ihr Portfolio entsprechend anpassen." Hatheway hält es für ratsam, das Portfolio mit einem Mix verschiedener Arten von Risikoprämien zu diversifizieren. Als Beispiele nennt er "kombinierte Engagements in Währungen, Rohstoffen, Krediten und Merger-Arbitrage-Renditen sowie Aktien- und ausgewählte festverzinsliche Anlagen." Diese könnten robustere Portfolios schaffen. (fp)