Die Aktienmärkte haben die Post-Peak-Phase erreicht. "Das muss keine Rezession bedeuten, deutet aber auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum und damit auf eine Verlangsamung des Ertragswachstums hin", sagt Larry Hatheway, Chefvolkswirt bei GAM Investments. In den vergangenen sechs Wochen hat zudem die Volatilität an den Aktienmärkten deutlich angezogen. Glaubt man der Prognose des Volkswirts, dürfte sich daran so schnell nichts ändern.

Die Fed wird die Zinsen weiter anheben, auch wenn sich ihre geldpolitische Normalisierung dem Ende zuneigt, prognostiziert Hatheway. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihr Anleihekaufprogramm beenden und sich im kommenden Jahr darauf konzentrieren, die negativen Zinssätzen zu beseitigen. In Japan steigt derweil die Kerninflation weiter an. "Entgegen den Erwartungen könnte auch die Bank of Japan nächstes Jahr ihre Geldpolitik anpassen", sagt Hatheway. Die wenig vorhersehbare Geldpolitik dürfte die Märkte weiterhin in Atem halten.

USA werden als Wachstumsmotor gebraucht
Auch die Vereinigten Staaten bleiben ein Unsicherheitsfaktor. "Derzeit ist kein anderer großer Markt in der Lage, die USA als Motor des globalen Wirtschaftswachstums zu ersetzen", so Hatheway. In China hat die Regierung zwar ihre Kreditpolitik gelockert, eine schnelle Erholung hält der Ökonom aber dennoch für unwahrscheinlich. In Europa wurde das Wachstum zuletzt durch Faktoren wie die Schwäche der Automobilindustrie gebremst. "Selbst eine Belebung gegen Ende dieses Jahres bedeutet nicht unbedingt eine deutliche Beschleunigung für 2019", sagt Hatheway. (fp)