Aktienanleger können weiterhin optimistisch nach vorne schauen, sagt GAM-Chefvolkswirt Larry Hatheway. Bis mindestens Ende des Jahres dürften das solide Weltwirtschaftswachstum und die Unternehmensgewinne die Börsen unterstützen. Fast drei Viertel der Unternehmen im US-Aktienindex S&P 500 haben die Konsenserwartungen übertroffen. "Wir rechnen damit, dass die Gewinne in Europa und in den Schwellenländern wegen der zyklischen Verbesserung der Rentabilität noch besser ausfallen werden", sagt Hatheway.

Das größte Risiko sieht der Ökonom paradoxerweise in genau diesen Kurschancen. "Das Momentum treibt kurzfristig alle Märkte weiter an. Das lässt vermuten, dass Aktien im letzten Quartal des Jahres stark steigen könnten", sagt er. Das ist zwar eigentlich eine gute Nachricht. Anleger sind aber auf einen starken Aufwärtstrend möglicherweise nicht vorbereitet. Als größtes Abwärtsrisiko nennt Hatheway einen eventuellen Inflationsanstieg. "Wir sehen zwar aktuell nicht viele Anzeichen dafür. Die Märkte nehmen dieses Risiko aber etwas auf die leichte Schulter", sagt er.

Absichern ohne Staatsanleihen
Bei GAM bleibt man in Bereichen übergewichtet, in denen die Fundamentaldaten besonders große Unterstützung bieten. "Bei globalen Aktien geben wir Schwellenländern, Japan und Europa den Vorzug", erklärt Hatheway. Er hält es außerdem für klug, das Aktien-Beta mit unkorrelierten weiteren Ertragsquellen zu kombinieren. Dazu zählt er etwa Merger-Arbitrage- oder Mean-Reversion-Positionen. Damit sollen Anleger ihre Portfolios stabilisieren und gegen Abwärtsrisiken absichern, ohne auf Staatsanleihen angewiesen zu sein. (fp)