Fußballstar kostet Coca-Cola Milliarden – oder doch nicht?
Portugals Fußballstar Cristiano Ronaldo wollte bei einer Pressekonferenz lieber Wasser statt Zuckerbrause trinken, woraufhin der Kurs der Coca-Cola-Aktie sank. Doch es könnte noch einen profaneren Grund für den Schwächeanfall geben.
Ein Welt-Fußballstar wie Cristiano Ronaldo muss sich gesund ernähren, um fit zu bleiben. Da dürfte es kaum überraschen, dass er mit einer Kalorienbombe wie dem Cola-Getränk wenig anfangen kann – auch wenn das Unternehmen einer der Sponsoren der aktuellen Fußball-Europameisterschaft ist. Bei einer Pressekonferenz standen am Dienstag zu Werbezwecken Cola-Flaschen vor den Spielern. Das hielt den portugiesischen Nationalspieler nicht davon ab, seine Abneigung gegen das Getränk öffentlich zu demonstrieren: Er schob die Flaschen mit der dunkelbraunen Zuckerbrühe beiseite, hielt daraufhin eine Wasserflasche in die Kamera und sagte "Agua" (auf Portugiesisch: "Wasser"), berichtet die Nachrichtenseite "Meedia".
Kurz darauf verlor die Coca-Cola-Aktie 1,6 Prozent , der Preis sank von 56,10 auf 55,22 US-Dollar. Für die Marktkapitalisierung bedeutete das einen Verlust von rund vier Milliarden US-Dollar. Daraufhin wurden Spekulationen laut, Ronaldo hätte Anleger mit seiner Aktion verstimmt und so dem Kurs geschadet. Ronaldo selbst bezog dazu keine Stellung, der Coca-Cola-Konzern teilte lediglich mit, jeder dürfe nach einem Getränk verlangen, dass dem persönlichen Geschmack entspricht.
Dividendenausschüttung steht bevor
Doch für den Kursverlust des Getränkeherstellers könnte es eine weitaus plausiblere Erklärung geben: Am Tag der Pressekonferenz mit dem Fußballstar wurde die Cola-Aktie erstmals ohne Dividenden-Bezugsrecht ausgegeben, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Jedes Quartal schüttet der Konzern eine Gewinnbeteiligung an seine Aktionäre aus, für das zweite Quartal des laufenden Jahres beträgt diese 42 Cent je Aktie. Dass es in diesem Zeitraum einen Kursverlust um die zu erwartete Gewinnausschüttung gibt, ist an der Börse völlig normal – und war somit zu erwarten. (fp)