Was haben der Starivestor Warren Buffett und der Fußballstar Johan Cruyff gemeinsam? Nicht nur, dass beide auf ihrem Feld echte Legenden sind, sagt Ben Richie, Leiter des Bereich europäische Aktien bei Aberdeen Standard Investments. Beide teilen auch eine hohe Integrität und Authentizität und können außerdem eine lange Liste von Erfolgen vorweisen. Überhaupt sieht der Anlageexperte deutliche Parallelen zwischen Stockpickern und Kickern. So müssen etwa sowohl Fußballtrainer als auch Vermögensverwalter zunächst die Basis für spätere Erfolge legen. Cruyff rückte als Trainer in Barcelona die technischen Fähigkeiten der Spieler in den Vordergrund statt ihrer Physis. Vermögensprofis benötigen ebenso robuste Auswahlprozesse, sagt Richie.


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Sowohl im Asset Management als auch im Fußball zählen heute leider schnelle Erfolge mehr als nachhaltige Strategien. "Die Märkte sind immer besessener von den Gewinnen des nächsten Quartals", sagt Richie. "Der Fokus hat sich von langfristigem Wachstum auf kurzfristige Erträge verschoben." Sich trotz Drucks von außen selbst treu zu bleiben und langfristig zu denken, könne sich aber auszahlen, sagt der Anlageprofi – im Fußball wie in der Vermögensverwaltung. Ebenso wie das Wagnis, neue Wege zu gehen und die ausgetretenen Pfade zu verlassen. In der Geld-Verwaltung würde das etwa bedeuten, von der Benchmark abzuweichen. Im Fußball stellte Cruyff die Mannschaftsaufstellung trotz Warnungen aus der Fachwelt von 4-4-2 auf 3-4-3 um – und hatte damit Erfolg beim Europapokal 1989.

So stellt man ein gutes Team zusammen
Die Gemeinsamkeiten zwischen der Geldanlage und der für viele Männer und einige Frauen "schönsten Nebensache der Welt" erstrecken sich bis auf die Portfolioebene. Robuste Anlagen sollten den Kern jedes Portfolios bilden, rät der Aberdeen-Standard-Mann. Diese unerschütterliche Defensive sollte man durch ein Mittelfeld aus kreativen, innovativen Akteuren ergänzen. Im Bereich der europäischen Aktien könnten das etwa der dänische Offshore-Windpark-Betreiber Ørsted oder das Verkehrstechnologieunternehmen Knorr-Bremse sein.

Bei der Wahl des Stürmers sollte man auf Vielseitigkeit und einen guten Torriecher achten. "Gute Beispiele sind Spaniens Fernando Torres oder aktuell Polens Robert Lewandowski", sagt Richie. Abseits des Rasens bieten sich für diese Position zum Beispiel der Zahlungsdienstleister Adyen oder die Beteiligungsgesellschaft Prosus an. (fp)