Der Austrittsparagraph des EU-Vertrags ist aktiviert, Großbritannien geht seinen eigenen Weg. Die Folgen lassen sich noch immer kaum absehen. Für die in London beheimatete europäische Bankenaufsicht Eba gibt es allerdings schon eine Idee: Sie soll mit der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa mit Sitz in Frankfurt zusammengelegt werden. Dafür plädiert unter anderem Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble. Felix Hufeld, Präsident der deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin, hat sich nun ebenfalls geäußert: Er hält eine solche Lösung für überlegenswert.

Die Bafin beaufsichtigt sowohl Banken als auch Versicherer in Deutschland. Man habe mit dieser Vorgehensweise gute Erfahrungen gemacht, sagte Hufeld dem Fachportal "Versicherungswirtschaft Heute". Eine integrierte Aufsichtsbehörde habe den gesamten Finanzmarkt im Blick. "Das macht die Aufsicht effizienter und schlagkräftiger." Bei der Governance-Struktur einer möglichen neuen Behörde sollte man allerdings Bedacht walten lassen, so Hufeld. "Ein gemeinsames Board of Supervisors für Banken- und Versicherungsaufsicht hielte ich beispielsweise für kontraproduktiv."

Fusionsfieber im Euro-Raum
Sollte die Eba nach Frankfurt wandern, käme das auch dem niederländischen Finanzminister und Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, entgegen. Er plädiert dafür, die Eba mittelfristig mit der Europäischen Zentralbank (EZB) zu fusionieren. Dort sei ohnehin schon die Bankenaufsicht für den Euroraum angesiedelt. Eine Überführung der Eba in die EZB sei deshalb ein logischer Ansatz. Ein solcher Schritt würde Kompetenzen bündeln und die Kapitalmarktunion in der EU vorantreiben. (fp)