Technologiewerte haben andere Aktien weit hinter sich gelassen. Die US-Technologiebörse Nasdaq verzeichnet seit Jahresbeginn ein Plus von 27 Prozent – der globale Aktienindex MSCI World gab im selben Zeitraum um vier Prozent nach. Den Erfolg der Tech-Titel nur auf Corona zurückzuführen, greife zu kurz, sagt Christoph Mertens, Fondsmanager bei der Fürst Fugger Privatbank aus Augsburg: "Gute Geschäftsmodelle, innovative Weiterentwicklungen und ein ausgezeichnetes Finanzmanagement haben viel mehr zu den heutigen Marktstellungen beigetragen." Die Coronakrise habe diese Entwicklung lediglich beschleunigt.

Die Anlageprofis der Fuggerbank schöpfen derzeit die maximal möglichen Aktienquoten in ihren Fonds nicht aus. Die Märkte schwanken ihnen dafür zu stark. An selektiven Aktieninvestments führt derzeit aber kein Weg vorbei, betont Mertens. "Und da gehören nach wie vor Technologieaktien zu den Basisinvestitionen." Er ist sich sicher: "Big-Tech ist und bleibt ein Zukunftsthema mit dynamischen Chancen."

Alle (Markt-)Macht den Großen
Die Dickschiffe der Technologiebranche müssen momentan keine Konkurrenz oder anderes Ungemach fürchten. "Selbst wenn seitens Politik oder Mitbewerbern ein paar Störgeräusche kommen sollten: Die Umsätze und Gewinne der Big-Techs werden auch in den nächsten Quartalen stimmen", prophezeit der Fuggerbank-Experte. Als Beispiel nennt er Amazon: Der Onlinehandelsriese hat im März bekanntgegeben, wegen stark steigender Bestellzahlen 100.000 neue Jobs schaffen zu wollen. Das sind in etwa so viele Mitarbeiter, wie SAP, das an der Börse wertvollste deutsche Unternehmen, insgesamt weltweit beschäftigt. (fp)