Für langfristig denkende Anleger kommen Aktien aus Schwellenländern jetzt wieder in Frage, meint Norbert Frey, Fondsmanager der Fuggerbank. Für das Comeback gibt es aus Sicht des Experten allerdings zwei Bedingungen: China müsse seine derzeitige Wachstumsschwäche überwinden. Und der Fed müsse es gelingen, den Leitzins so weit anzuheben, dass sie in den USA einerseits die Inflation dämpfen und andererseits eine Rezession vermeiden könne.

Bei der Frage, wo man investieren sollte, verweist der Leiter des Fondsmanagements der Fürst Fugger Privatbank auf eine Untersuchung von Goldman Sachs. "Aktien aus Ländern in einem frühen oder mittigen Zyklus scheinen besser abzuschneiden", sagt Frey. "Dies würde für deutliche Vorteile asiatischer Aktien gegenüber den lateinamerikanischen beziehungsweise osteuropäischen Werten sprechen."

Günstige Bewertungen
Aktuell werden Aktien aus Schwellenländern mit einem deutlichen Abschlag gegenüber Aktien aus Industrieländern gehandelt, wie der Experte berichtet. Günstige Kurse sollten nicht der einzige Maßstab für eine Kaufentscheidung sein. Frey ist aber optimistisch, dass China seine Wachstumsschwäche überwindet. "Das könnte für ein starkes Comeback von Schwellenländeraktien sorgen", prognostiziert er.

Aktien aus Emerging Markets waren für Anleger zuletzt wenig attraktiv. Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie sorgten für Lieferkettenprobleme und wirtschaftliche Nachteile für Schwellenländer, die oft verhältnismäßig niedrige Impfquoten aufweisen. In China erlebte zudem der Immobiliensektor einen Abschwung. (fp)