Für den "Expected Returns"-Report, den Robeco am Dienstag (10.9.) nun schon zum 14. Mal vorgelegt hat, bemüht der niederländische Fondsanbieter die griechische Mythologie. "Atlas lifted" lautet der Titel der Studie – denn so wie Atlas in der Sagenwelt das Himmelsgewölbe trägt, soll künstliche Intelligenz (KI) in den kommenden Jahren das Wirtschaftswachstum und die Renditen der meisten wichtigen Anlageklassen stützen.

Robeco geht im Basis-Szenario für die nächsten fünf Jahre, dem eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent beigemessen wird, von einem moderaten, aber stetigen Wirtschaftswachstum aus, das von Fortschritten im KI-Bereich angetrieben wird. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf der USA soll dabei jährlich um 1,75 Prozent wachsen. Zum einen wird erwartet, dass andere fortgeschrittene Volkswirtschaften, insbesondere in Europa, zu den USA aufschließen und zu einem ausgewogenen globalen Wachstum beitragen werden, wie es in einer Mitteilung heißt. Zum anderen, dass sich bessere Investitionsmöglichkeiten ergeben werden, da die Kapitalallokation effizienter wird. Die Inflation dürfte laut Prognose in den USA wie im Euroraum im Schnitt bei 2,5 Prozent liegen.

Euro-Anlegern winken im Aktienbereich die höchsten Renditen mit Titeln von Unternehmen aus den Emerging Markets, im Anleihenbereich sind ebenfalls mit Papieren aus den aufstrebenden Ländern die größten Erträge drin. Aber auch für Aktien aus anderen Regionen sowie Anleihen von anderen Emittenten werden Renditen prognostiziert, die teils deutlich über der erwarteten Inflation liegen.


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Im Basis-Szenario geht Robeco davon aus, dass die Regionen der Welt wirtschaftlich und politisch nicht weiter auseinanderdriften – wie im Bären-Szenario, dem 30 Prozent Wahrscheinlichkeit zugeschrieben wird. Aber die Fondsgesellschaft erwartet auch nicht, dass sie stärker zusammenwachsen, wie im Bullen-Szenario, das mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent eintreten könnte. Im Bären-Szenario könnten sich Inflation und Instabilität negativ auf die Renditen auswirken, vor allem von risikoreichen Anlagen, obwohl Rohstoffe davon profitieren könnten. Im Bullen-Szenario könnten KI-getriebene Produktivitätssteigerungen hingegen zu überdurchschnittlichen Renditen bei Emerging-Markets-Anleihen und Rohstoffen führen, wobei auch andere Sektoren gut abschneiden könnten, wie Robeco schreibt. (ohm)


Die vollständige Studie (in englischer Sprache) ist hier zu finden (externer Link).