Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten an private Haushalte ist 2016 wechselkursbereinigt um 2,96 Milliarden Euro oder 12,5 Prozent zurückgegangen. Das zeigt eine aktuelle FMA-Erhebung.

Damit konnte das private FX-Kreditvolumen seit Herbst 2008 um 27,59 Milliarden Euro oder 60,2 Prozent gesenkt werden. Damals verhängte die Behörde einen Neuvergabe-Stopp und implementierte begleitenden Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos bei den bestehenden Krediten.

Lösungen für 110.000 Haushalte gesucht
160.000 Familien seien inzwischen aus der Fremdwährungsfinanzierung ausgestiegen. Bei den restlichen 110.000 Haushalten müsse man mit den Banken noch "angemessene Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos umsetzen", so die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller.

Trotz des Rückgangs in den vergangenen Jahren ist der ausstehende Betrag ist mit 21 Milliarden Euro noch immer beachtlich. Zum Höchststand 2011 waren dies € 38,8 Milliarden Euro oder 31,8 Prozent des Gesamtvolumens. Der Großteil der Forderungen (96,2 Prozent) betrifft Kredite in Schweizer Franken. Nicht einmal vier Prozent entfallen auf den Japanischen Yen.

Milliardenschwere Deckungslücke
Mit dem Anstieg des Frankenkurses verteuerten sich die zumeist endfällige Kredite enorm. Seit Anfang 2008 hat der Schweizer Franken, der als Fluchtwährung in Krisenzeiten gilt, bis Ende 2016 um mehr als 54,1 Prozent aufgewertet. Tilgungsträger (oft fondsgebundene Lebensversicherungen) liefern aber aufgrund des Niedrigzinsumfeldes kaum mehr Erträge. Ende 2016 bestand eine Deckungslücke von 6,2 Milliarden Euro. (eml)