Europäischen Aktien steht nach Einschätzung des Fondsanbieters Franklin Templeton ein weiteres solides Jahr bevor. "Europa scheint die Trendwende geschafft zu haben", sagt Dylan Ball, Portfoliomanager bei Franklin Templeton. Erstmals seit der globalen Finanzkrise scheine die europäische Wirtschaft stark genug zu sein, um ohne die massive Unterstützung der Europäischen Zentralbank (EZB) auszukommen. "Dazu kommen Unternehmensgewinne, die deutlich unter ihren Höchstständen liegen, und angemessene Bewertungen", erklärt Ball.

Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum sowohl in Europa als auch weltweit robust bleiben. Auch die Inflation könnte eventuell wieder etwas steigen. Lediglich in Großbritannien bleibt das wirtschaftliche Umfeld angesichts des Brexit ungewiss, zumal die belastenden Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) sich im Jahr 2018 fortsetzen werden. "Insgesamt stellt die Politik jedoch kein Problem für die europäischen Märkte dar", sagt Ball. 

Geldpolitische Wende
Angesichts des verbesserten Wirtschaftsumfelds ist auch die Geldpolitik bereit, neue Wege zu gehen. Im Jahr 2018 werden alle vier wichtigen Zentralbanken den langen Prozess einer strafferen Geldpolitik angehen. "Wir gehen davon aus, dass die Finanzmärkte in der Lage sind, sich auf diese Entwicklung einzustellen", sagt Ball. Sie seien dabei, sich an ein neues geldpolitisches Umfeld anzupassen. Die zugrunde liegenden Fundamentaldaten und die Aktienbewertungen scheinen Europa-Aktien Ball zufolge in jedem Fall Unterstützung zu bieten. (fp)