Die US-Notenbank Fed hat zwischen Dezember und Januar für ordentlich Schlagzeilen gesorgt: Nachdem sie zuerst weitere Zinserhöhungen angekündigt hatte, zog sie ihre Aussage nur einen Monat wieder zurück. Kritiker folgerten, dass die Zentralbanker auf eine gemäßigte Geldpolitik umschalten, sobald dem Aktienmarkt die Knie weich werden. Sonal Desai, Chefanlagestrategin der Franklin Templeton Fixed Income Group, hält diesen Vorwurf durchaus für berechtigt. "Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Fed keine weitere Zinserhöhung durchführen wird." 

Die Expertin stützt ihre Aussage vor allem auf den Ausblick für die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten: der sei belastbarer als die Märkte erwarten. Sie hält die finanzielle Lage der US-Haushalte für robust, der überhitzte Arbeitsmarkt sorge für stabile Lohnzuwächse. Aus dieser Gemengelage ergebe sich "ein äußerst belastbarer Ausblick für den privaten Konsum – den wichtigsten inländischen Wachstumsmotor", sagt sie. 

Expertin hält Zinserhöhung für vernünftig
Desai ist davon überzeugt, dass die Fed zwei weitere Zinserhöhungen durchführen wird, "da dies eine vernünftige Entscheidung wäre". Außerdem rät die Expertin Aktienanlegern, deshalb nicht in Panik zu verfallen – schließlich habe die Fed genügend Spielraum für derartige Zinsschritte. Verbraucher befänden sich in einer guten Situation und könnten eine Zinserhöhung gelassen hinnehmen: "selbst, wenn es an den Aktienmärkten zu Korrekturen kommt." (fp)