Finanzexperten schauen derzeit gespannt nach China: "Nach Jahren ungestümen Wachstums steht China nun vor mehreren Herausforderungen, die seine Dynamik belasten könnten", sagt Chetan Sehgal von Franklin Templeton Emerging Market Equity. Denn die aktuellen Handelsspannungen mit den USA kollidierten mit den Bemühungen um die Neuausrichtung der chinesischen Wirtschaft. 

"Auf kurze Sicht sind wir zurückhaltend. Wir rechnen aber nicht mit einer harten Landung, denn aus unserer Sicht vermittelt das staatlich gelenkte System Chinas ausreichend Vertrauen in seine Handlungsfähigkeit", sagt Sehgal. Bisher sei China immer imstande gewesen, das eigen Wirtschaftswachstum und die notwendigen Strukturreformen abzustimmen. Zudem erwartet Sehgal, dass die steigende Nachfrage beim Binnenkonsum 2019 die Schwellenländer gegenüber Belastungen von außen weniger anfällig macht.

Aktuelle Herausforderungen prägen langfristige Entwicklung
"Nach unserem Dafürhalten werden die langfristigen Aussichten für China stark davon abhängen, wie das Land mit seinen Herausforderungen umgeht", sagt Sehgal. So gebe es breitere systemische Spannungen, mit denen sich das Land auseinandersetzen müsse.

"Falls die Bemühungen um eine Neuausrichtung in einer Wirtschaft resultieren, die stabiler und nachhaltiger ist, wäre das Land auch in den kommenden Jahrzehnten nahezu sicher ein struktureller Wachstumstreiber für die Schwellenländer", sagt der Schwellenländer-Experte. (fp)