Die österreichischen Privatanleger verschlafen die positive Kapitalmarktentwicklung. Das stellt die Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) anlässliches ihres aktuellen Marktberichts fest. Demnach ist das österreichische Fondsvolumen der heimischen Fondsanleger im vergangenen Jahr gegenüber 2016 zwar um rund fünf Prozent auf 175,4 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings entfielen 3,24 Milliarden Euro der Nettomittelzuflüsse auf institutionelle Geldgeber. Der Publikumsfondsbereich wuchs hingegen gerade einmal um magere 0,28 Milliarden Euro.

Dabei hat das verwaltete Fondsvermögen mit 175,4 Milliarden Euro einmal mehr eine neue Rekordmarke erreicht. Zur Erinnerung: Das verwaltete Volumen der heimischen KAGs erreichte 2007 mit 163,76 Milliarden Euro seinen vorläufigen Höchststand, bevor die Assets   nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers im September 2008 auf 125,98 Milliarden Euro abstürtzten. 2016 erreichte das Volumen dann erstmals 167 Milliarden Euro erstmals wieder Vorkrisenneveau und dieser positiver Trend hat sich auch im abgelaufenen Jahr fortgestezt. 


Wie hat sich das Volumen heimischer KAGs seit dem Lehman-Crash entwickelt? Welche fünf Fondsgesellschaften zählen zu den Siegern der vergangenen Jahre – und welche zu den Verlierern? Das finden unsere Leser in der Bilderstrecke oben heraus!


Risikofreude gefragt
Dass private Anleger zurückhaltend agieren mag daran liegen, dass Renditen derzeit nur bei eher risikoreichen Fondskategorien wie etwa Aktienfonds zu holen sind. "Das sicherheits- und liquiditätsorientierte Sparen der österreichischen Privatanleger kostet zunehmend Rendite", stellt auch die VÖIG fest. Performancesieger waren 2017 österreichische Aktienfonds mit 30,31 Prozent, gefolgt von Aktienfonds Europa mit 20,86 Prozent. Im Bereich der vermögensverwaltenden Fonds waren die Performanceergebnisse mit zwei bis 6,39 Prozent  deutlich niedriger. Im Rentenbereich performten jene Produkte mit Schwergewicht Euro mit 2,16 Prozent am besten.

Insgesamt verwalteten die 19 österreichischen Verwaltungsgesellschaften per Ende Dezember 2017 2011 Wertpapierfonds, davon 1.134 Publikumsfonds, und 877 Spezialfonds. Es wurden 529 Fonds geschlossen und 210 fusioniert. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr 119 Fonds neu aufgelegt. (cf)