Internationale Großanleger machen sich Sorgen um eine Eskalation des von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelsstreit. Das ist das Ergebnis der regelmäßigen Umfrage der Bank of America Merrill Lynch. Das US-Haus hat dafür Fondsmanager aus aller Welt befragt, die zusammen mehr als 500 Milliarden US-Dollar an Anlegergeld verwalten.

Knapp ein Drittel der Befragten sieht in einem eskalierenden Handelskrieg das aktuell größte Risiko für die Finanzmärkte. Anfang des Monats hatte Trump Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der Europäischen Union angekündigt sowie zusätzliche Abgaben für chinesische Waren. 

Die Sorge der Investoren lässt sie beim Aktienkauf vorsichtiger werden. Zwar haben noch immer 41 Prozent der Befragten Aktien übergewichtet, zeigt die Umfrage. Im Februar waren es 43 Prozent. "Im Bullenmarkt zeigen sich aber langsam Risse, da die Investoren sich Sorgen über den Handel sowie Inflation und Verschuldung machen", zitiert das "Handelsblatt" Michael Hartnett, Chefanlagestratege bei Merrill Lynch. Investoren dürften künftig weniger Aktien kaufen oder ihre Engagements zumindest stärker absichern.

Inflation ist zweitgrößtes Risiko
Neben dem drohenden Handelskrieg sehen die Befragten ein zweites großes Risiko für die Märkte: die Inflation. Immerhin 22 Prozent der Großinvestoren betrachten stark anziehende Verbraucherpreise als Gefahr. Fast 90 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass protektionistische Maßnahmen die Inflation in die Höhe treiben werden. Auch beim Thema Wirtschaftswachstum zeigten sich die Umfrageteilnehmer pessimistisch. Drei Viertel sind überzeugt, dass sich der Konjunkturaufschwung in einem späten Zyklus befindet. Rund 16 Prozent sehen in einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums ein Risiko für die Märkte. (fp)