Konjunkturell zieht die US-Wirtschaft den europäischen Volkswirtschaften zwar davon. Aktieninvestoren finden aber auch im konjunkturell schwächelnden Europa gute Anlageziele, sagt Alexander Pirpamer, Leiter des Portfoliomanagements bei Blackpoint Asset Management. Wichtiger als die Länderselektion ist seiner Meinung nach die Auswahl der richtigen Firmen in der richtigen Branche.

In Pirpamers Strategie summieren sich deutsche Unternehmen derzeit auf ein Gewicht von rund 15 Prozent des Aktienportfolios: Dazu zählt neben SAP, Deutsche Börse und DHL auch die Allianz, die sogar die größte Einzelaktienposition ausmacht. "Diese Firmen haben zwar ihren Sitz in Deutschland, sind de facto aber allesamt globale Unternehmen", so Pirpamer. Aus seiner Sicht sind die Qualität eines Unternehmens und die Branche wichtiger als seine Herkunft. 

Pharmabranche besonders interessant
Bei den Branchen hält er aktuell den Gesundheitssektor für besonders interessant. Pirpamer: "Die Nachfrage nach Medikamenten und medizinischen Dienstleistungen ist unabhängig von der Wirtschaftslage stabil; sie werden schlichtweg gebraucht." Dazu dürfte die Branche seiner Meinung nach stark von sinkenden Zinsen profitieren: "Schließlich haben die Unternehmen traditionell hohe Forschungsausgaben, die dann günstiger finanziert werden können." In Europa findet der Portfoliomanager zahlreiche weltweit tätige Unternehmen in der Pharmabranche, beispielsweise den dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk. (jh)