Die US-Teuerungsrate hat im April zwar zur Freude der Börse minimal nachgegeben, doch insgesamt erweist sich die US-Inflation als unerwartet hartnäckig. Damit rutscht der Zeitpunkt der ersten Zinssenkung immer weiter nach hinten und insgesamt werden im Lauf des Jahres höchstens noch zwei Zinssenkungen eingepreist. Nach Einschätzung von Norbert Frey, Leiter des Fondsmanagements bei der Fürst Fugger Privatbank, eröffnen sich Investoren aktuell gute Gelegenheiten am US-Rentenmarkt.

Weg zu Zinssenkungen
US-Notenbankpräsident Jerome Powell meinte auf der jüngsten Fed-Sitzung, dass es noch länger dauern dürfte, bis die Inflation wieder beim Zwei-Prozent-Ziel der Fed ankommt. Dabei achte die Fed ohnehin gerade ganz besonders auf den Arbeitsmarkt, so Frey. Und hier zeichne sich eine leichte Abschwächung ab: "Beides, Konjunktur und Arbeitsmarkt, lässt momentan etwas an Dynamik nach, und die Lohninflation dürfte sich etwas verlangsamen", sagt Fondsmanager Frey.

Er sieht gute Argumente für kurz- und langlaufende US-Staatsanleihen. Frey: "Wer darauf bedacht ist, kurzfristig einen hohen Kupon zu verdienen, der ist bei kurzen US-Staatsanleihen gut aufgehoben, zumal aktuell das Volatilitätsrisiko sehr gering ist." Aber auch länger laufende Anleihen seien gerade interessant: "Ist nämlich bei der Fed der Zinssenkungszyklus erst einmal in Gang gekommen, dann geben längere Laufzeiten bis zum Ende des Lockerungszyklus um über einen Prozentpunkt Rendite ab." Daher sei jetzt ein guter Zeitpunkt, in US-Anleihen zu investieren. (jh)