Wenn es nach Marc Craquelin geht, hat der E-Autobauer Tesla nichts unter den "Glorreichen Sieben" zu suchen. Der Fondsmanager bei Eric Sturdza Investments spricht lieber von den "Glorreichen Sechs". Immerhin sei der Aktienkurs von Tesla auf die Hälfte seines Höchststandes vom November 2021 gesunken. Doch ob nun sechs oder sieben, wichtiger sind Craquelin die möglichen Folgen der hoch konzentrierten Wertentwicklung an der US-Börse.

Passive Fonds treiben die Megacaps
Denn die enorme Konzentration sei nicht nur eine Herausforderung für Aktienfondsmanager, die versuchen, einen Index zu schlagen, sondern ein Problem für alle Vermögensverwalter. "Aktive Fondsmanager sind in den Megacaps untergewichtet", beobachtet Craquelin. Er erklärt: Wenn Anleger aufgrund der schwächeren Performance ihre Positionen in aktiven Fonds reduzieren und in Indexfonds umschichten, gleichen diese die Spitzengewichte sofort wieder aus und machen die "Magnificents" noch stärker. Craquelin nennt das auch das Phänomen der "Megakapitalisierung".

Der automatische Indexierungseffekt des passiven Managements könne zu einer weiteren Aufblähung führen mit gefährlichen Folgen: In früheren Fällen wie in Japan Ende der 1980er Jahre oder in der New-Economy-Blase des Jahres 2000 seien tiefe Kursstürze die Folge gewesen. Für Craquelin gilt es daher, sorgfältig zu diversifizieren und auch andere Aktien zu berücksichtigen. Und davon findet der Fondsmanager genügend – in den USA und den anderen Regionen. (jh)