Österreichische Anleger erwartet beim Kauf von Fonds ungefähr ähnliche Gebühren wie in Deutschland sowie im EU-Schnitt. Rentenfonds haben aber bei uns etwas geringere Gebühren, während Aktienfonds etwas teurer sind. Das ist eines der Details, die die Finanzmarktaufsicht FMA in ihrer neuen Fondsgebühren-Studie herausgearbeitet hat.

Im Vergleich zur Vorjahresstudie haben sich die Kosten für die Anleger nicht massiv verändert. Die Bewegungen liegen eher im Detail. So ist bei den maximalen Verwaltungsgebühren der Mittelwert für die Rentenfonds von 0,76 auf 0,99 Prozent und bei den Mischfonds von 1,26 auf 1,40 Prozent relativ deutlich gestiegen. Das führte insgesamt zu einem Anstieg der maximalen Verwaltungsgebühren von 1,05 Prozent auf 1,21 Prozent. Bei den laufenden Kosten und bei den maximalen Aufgabeausschlägen wurden hingegen minimalste Rückgänge auf 1,13 Prozent beziehungsweise 3,61 Prozent registriert (siehe Grafiken oben).

Nachhaltigkeit kostet nicht mehr
Interessant ist: Nachhaltigkeitsorientierte Fonds weisen im Vergleich zum Gesamtmarkt keine höheren Gebühren aus. Die FMA untersuchte dafür 52 Fonds, die sich nach dem österreichischen Umweltzeichen 49 (UZ49) für nachhaltige Finanzprodukte ausrichten.

Der Großteil österreichischer Publikumsfonds verfolgt laut der Studie eine aktive Veranlagungsstrategie. Lediglich elf österreichische Publikumsfonds verfolgen nach eigenen Angaben eine passive Veranlagungsstrategie. "Aufgrund der unterschiedlichen Anzahl können sie nur bedingt verglichen werden; passive Fonds weisen jedoch beispielsweise im volumengewichteten Mittelwert der laufenden Kosten nur etwa die Hälfte der Kosten (0,54 Prozent) im Vergleich zu aktiven Fonds (1,13 Prozent) auf", heißt es in der Studie.

Nur fünf Prozent haben Performancegebühren
Performanceabhängige Verwaltungsgebühren finden bei rund fünf Prozent der Fonds Anwendung, wobei deren Berechnung nach Abzug der allgemeinen Verwaltungsgebühren erfolgt. Die Modelle der Berechnung dieser Gebühren, die an die Wertentwicklung des Fonds gebunden sind, sind jedoch sehr heterogen und betragen bis zu 25 Prozent des über der Vorgabe liegenden Ertrags beziehungsweise Vergleichswertes.

Die Untersuchung basiert auf der Analyse der Angaben im gesetzlich vorgeschriebenen Kundeninformationsdokument (KID) sowie in den Fondsbestimmungen von 1.120 Fonds mit einem Gesamtvolumen von fast 90 Milliarden Euro zum Stichtag 31.12.2018. (eml)


Service: Die gesamte „FMA-Marktstudie 2019 über Fondsgebühren von österreichischen Publikumsfonds“ ist auf der FMA-Homepage zu finden: https://www.fma.gv.at/fma-aktuell/fma-fokus-fondsgebuehren/