Die Marktkorrektur Anfang Februar war womöglich nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt, warnt der Fondsinitiator Conren. Ausgerechnet bei Unternehmensanleihen besserer Bonität, die viele Anleger bislang als relativ sicher einstufen, droht Ungemach. Weltweit habe sich ein Schuldenberg von rund 25 Billionen US-Dollar an Firmenbonds aufgetürmt. Allein in den kommenden drei Jahren würden davon rund 43 Prozent fällig, müssten also zumeist refinanziert werden. Dieser Lackmustest droht zum Fiasko zu werden, sagen die Conren-Experten.

Im Niedrigzinsumfeld haben sich viele Unternehmen hoch und langfristig verschuldet. Anleger und auch die Europäische Zentralbank (EZB) griffen bei den Schuldtiteln gern zu. Eine Korrektur wurde oft vorhergesagt, trat bislang aber nicht ein. In der Folge breiteten sich Nachlässigkeit und Selbstgefälligkeit aus, kritisiert man bei Conren. Bei größeren Refinanzierungswellen kann es allerdings eng werden. Und eine solche Welle stünde nun an.

Wie aktiv werden die Banken?
Eine große Frage sei, inwiefern Banken bereit sein werden, eventuelle Finanzierungslücken zu überbrücken. Als Marketmaker haben sich jedenfalls viele Institute aus dem Firmenbond-Sektor zurückgezogen, in der Folge sei die Liquidität gesunken. "Bei fallenden Kursen ist also alles andere als sicher, ob beziehungsweise zu welchen Konditionen man verkaufen kann", schreiben die Conren-Beobachter. Ein Crash bei Unternehmensanleihen dürfte wiederum andere Märkte mit nach unten ziehen. Diese Zutaten ergäben einen gefährlichen Cocktail, warnen die Conren-Experten. (fp)