Dass die Menschheit – sehr langfristig betrachtet – um eine grundsätzliche Energiewende nicht herumkommt, steht fest. Denn irgendwann werden die fossilen Brennstoffe tatsächlich zur Neige gehen. Dass der Umstieg auf alternative Formen der Energiegewinnung aber nicht so rasch möglich ist, wie sich das viele erhofft haben, bekamen in den letzten Jahren vor allem jene Investoren zu spüren, die sich von einer ersten Euphorie in dieser Hinsicht mitreißen ließen. Bis Anfang 2021 ließen New-Energy-Fonds ihre Gegenspieler, die weiter in Öl, Gas und Kohle investieren, weit hinter sich. Seither verlief die Entwicklung aber enttäuschend. Konventionelle Energie-Fonds sahen ihren Tiefpunkt hingegen kurz nach Ausbruch des Ukraine-Konflikts. Seither legten sie fast ununterbrochen zu.

Am Beispiel der beiden Schroders-Produkte, die sich auf diese beiden Energie-Varianten konzentrieren, ist diese Entwicklung gut ablesbar (siehe Chart). Nun verlangsamt sich der Höhenflug der herkömmlichen Energieunternehmen, während beim New-Energy-Bereich die Talfahrt unterbrochen zu sein scheint. Wie es aus heutiger Sicht weitergeht, ist naturgemäß offen. Für Anleger, die auch die Branche "Energie" in ihren Portfolios gewichten, zeigt die Entwicklung der letzten Jahre jedoch klar, dass es sinnvoll ist, sowohl in "neue" als auch in "alte" Energie zu investieren.

Edelmetall erneut stark
Blickt man drei Monate zurück, war man als Gold- beziehungsweise Edelmetallinvestor am besten aufgestellt. Der Wertzuwachs lag bei den entsprechend spezialisierten Fonds im Durchschnitt bei mehr als 40 Prozent. Dieser Trend konnte auch im Mai fortgesetzt werden. Das Plus lag bei mehr als fünf Prozent. Für Anleger, die hier bereits seit längerem engagiert sind, ist das erfreulich. Ob sich auf diesem Niveau allerdings ein Neukauf lohnt, muss aber gut überlegt werden. Wer sich angesichts der Höchststände des Jahres 2011 zu einem Goldkauf verleiten ließ, musste im Anschluss neun Jahre warten, bis nur sein Kaufkurs erreicht wurde. Und trotz des Höhenflugs des Edelmetalls blicken Käufer, die physisches Gold 2011 zum ungünstigsten Zeitpunkt kauften, bisher auf eine Rendite von weniger als zwei Prozent pro Jahr zurück.

Erfreulicher Mai 
Insgesamt können Aktienfondsanleger mit dem Mai 2024 zufrieden sein. Im Durchschnitt beendeten sie den Monat um 2,57 Prozent reicher. Das Zehnjahresergebnis lag damit über alle beobachten Aktienfonds zuletzt bei 68,17 Prozent, was einer annualisierten Rendite von mehr als 5,3 Prozent entspricht. Deutlich mehr warfen spezialisierte Produkte ab, die gezielt in den Technologiebereich investieren. Hier lag die Zehn-Jahres-Performance zuletzt bei fast 260 Prozent (13,6 % p.a.). Anders als bei Edelmetallen mussten Technologie-Fans in der letzten Dekade allerdings keine langen Durststrecken aushalten. Die nach Ende 2021 zu beobachtende Korrektur dieser Sparte zeigt aber klar, dass es auch hier jederzeit zu schweren Rückschlägen kommen kann. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Juli 2024.