Im Mai, so die alte Börsenweisheit, soll man sich verabschieden, im November sollte man demzufolge aber schon wieder investiert sein. Zumindest 2020 wäre der Ausstieg im Mai keine gute Idee gewesen, denn der Sommer verlief gut. Aber noch schlimmer wäre es gewesen, den November zu verpassen. Nur, wer sich von dem Rücksetzer im Oktober nicht irritieren ließ, wurde entsprechend belohnt.

US-Marktstatistiker weisen darauf hin, dass der November dieses Jahres der beste seit 1987 war. Amerikas Aktienindizes sahen zuletzt sogar neue historische Höchststände, Europa konnte da nicht ganz mithalten. Sieht man sich aber den Dax seit 1. Januar an, dann erreichte dieser Ende November nach einem mehr als turbulenten Jahr immerhin die Nulllinie.

Der generell zunehmende Optimismus bezüglich der Marktentwicklung 2021 infolge einer wachsenden Anzahl angekündigter funktionierender Impfstoffe trieb die Aktienkurse praktisch weltweit und in allen Branchen nach oben. Einzig der Edelmetallbereich fiel dieser besseren Stimmungslage zum Opfer: Die "Angstwährungen" Gold und Silber wurden billiger und damit alle Papiere, deren Wertentwicklung von den Preisen der Metalle abhängen. Im Fall der darauf spezialisierten Fonds (der entsprechende FIAP-Index des Fondsdatenspezialisten Mountainview enthält 30 Fonds) betrug der durchschnittliche Wertverlust im November mehr als 5,3 Prozent.

Mehr als zehn Prozent Monatsplus
Im Durchschnitt über alle Aktienfonds beziehungsweise im Mittel der global investierenden Produkte lag der Monatszuwachs bei 11,3 beziehungsweise bei 10,5 Prozent Plus. Die Wertzuwächse der zehn schlechtesten Fondsgruppen – die Edelmetallfonds ausgenommen – lagen zwischen 3,48 Prozent Plus (54 China-Fonds) und 8,1 Prozent (3 Taiwan-Fonds). Bei fünf Kategorien lag die Wertsteigerung im November bei mehr als 20 Prozent. Mit 29,62 Prozent stand dabei der bis zuletzt massiv unter Druck stehende Energie-Bereich. Die 17 Fonds, die hier betrachtet werden, liegen auf Jahressicht immer noch 23 Prozent im Minus und finden sich auch in der Flop-Ten-Liste über zehn Jahre wieder (-38,1 %).

"Neue-Energie-Fonds" legen neuerlich stark zu
New-Energy-Fonds, die in den letzten Monaten gemessen an ihrer relativen Wertentwicklung am stärksten zulegen konnten, behielten ihren stabilen Aufwärtstrend auch im November bei.
Die nunmehr 17 in dieser Kategorie von Mountainview zusammengefassten Fonds wurden im Vormonat um mehr als 17,71 Prozent teurer. Extrem stark fielen die Erholungen in den Fondsgruppen Österreich (+23,87 %), Brasilien (+20,85 %) und Lateinamerika (+20,2 %) aus. Dass es sich hier um Gegenbewegungen handelt, sieht man daran, dass sie durchwegs auf Jahressicht unter den schlechtesten zehn Gruppen gelistet werden. (gf)


Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell veröffentlicht seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell-Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Januar 2021.