Die Flucht in Sachwerte, von der Immobilien, Edelmetalle, Kryptowährungen und vor allem Aktien profitieren, bescherte Investmentfonds, die in Dividendenwerte investieren, einen positiven Jahresauftakt. Nullzinsen in Kombination mit rekordhohen Neuverschuldungen der meisten Staaten zwingen Anleger regelrecht in Aktien oder entsprechende Fonds. Verstärkt wurde dieser Trend noch zusätzlich von höheren Sparquoten – wenn pandemiebedingt die Konsum und Reisemöglichkeiten abnehmen und parallel dazu die Sorge um den Arbeitsplatz zunimmt, wird automatisch mehr gespart.

Dass davon auch Anfang dieses Jahres Länder- und Regionenfonds verstärkt profitierten, die schwerpunktmäßig im Großraum China anlegen, ist angesichts der vergleichsweise stabilen Wirtschaftslage in Fernost nicht überraschend. Fonds, die die Bezeichnung "Greater China" im Namen führen, wurden daher auch im Januar 2021 fast sechs Prozent teurer, reine China-Fonds legten immerhin um 4,8 Prozent zu. Auch die Kategorien "Asien" und "Asien ohne Japan" landeten aus demselben Grund unter den zehn erfolgreichsten Gruppen des Monats.

Gesundheitsbranche legt zu
Auch überdurchschnittliche Wertzuwächse in den Sparten "Biotech" und "Gesundheit/Pharma" sind im Pandemieumfeld naheliegend, wobei die breiter angelegte Branche "Gesundheit/Pharma" 2020 eher eine Durststrecke erlebte. Auf Jahressicht liegen die 67 Fonds, die der Datenanbieter Mountain View zu einem Index zusammenfasst, durchschnittlich etwa zehn Prozent höher, während "Biotech-Fonds" fast 30 Prozent dazu verdienten.

Neue und "alte" Energie
Zu den großen Verlierern des Vorjahres zählt die klassische Energiesparte, die primär in fossile Brennstoffe investiert. Hier kam es infolge einer einmaligen Kombination aus Klima-Sorgen und Konjunkturrückgang zu einem nennenswerten Preisrückgang der entsprechenden Aktien. Auf Jahressicht lagen Energie-Fonds trotz einer guten Januar-Performance von 3,81 Prozent immer noch mehr als 18 Prozent im Minus, was den Bereich auch im 10-Jahres-Rückblick zu den zehn schwächsten Fondskategorien zählen lässt – wer 2011 hier investiert hat, liegt derzeit 40 Prozent im Minus.

Ganz anders die Bilanz jener Investoren, die auf alternative Energieträger und alle Unternehmen, die diesem Thema zuzuordnen sind, setzten: sie haben ihr Kapital in den letzten zehn Jahren verdoppelt, wobei 50 Prozentpunkte des Wertzuwachs in den zurückliegenden zwölf Monaten erzielt wurden.

Edelmetall gibt nach
Einen regelrechten Schwächeanfall erlebte zuletzt der 2020 so erfolgreiche Edelmetallbereich. Die 34 Fonds, die hier zusammengefasst werden, büßten im Januar fast neun Prozent ein und setzten damit die schon seit Sommer 2020 währende Korrekturphase fort. Ebenfalls schwach begann das Jahr für die großen aufstrebenden Märkte Russland, Indien und Brasilien, die zwischen 1,50 und 5,96 Prozent einbüßten. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben. Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang März 2021.