Müsste man die Wertentwicklung von Edelmetallinvestments im bisherigen Jahresverlauf mit einem Wort beschreiben, wäre dies "volatil". Die 37 vom Fondsdatenspezialisten Mountain-View beobachteten Fonds legten im Januar 8,9 Prozent zu, büßten im Februar mehr als 13 Prozent ein, um den März mit mehr als 14 Prozent Wertzuwachs als beste Produktkategorie zu beenden. Ein besseres Argument gegen den Versuch eines Markettimings lässt sich wohl kaum finden. 

Wertzuwächse sahen dabei im März sowohl Gold als auch Silber und Platin. Erklärt wurde die jüngste Goldstärke mit umfangreichen Notenbankkäufen. Daten des World Gold Council (WGC) zufolge lagen diese seit Jahresbeginn auf dem höchsten Wert seit 2010.  Nach 1.136 gekauften Tonnen im Vorjahr, vergrößerten die Zentralbanken ihre Reserven laut WGC im Januar und Februar dieses Jahres um weitere 125 Tonnen. Das höchste Volumen entfiel dabei auf die People's Bank of China sowie auf die Türkei, die auch 2022 zu den wichtigsten Nachfragern zählte. Da Edelmetallfonds nicht in die Rohstoffe, sondern in Aktien von Minenunternehmen investieren, wirkt sich das Geschehen an den Commodity-Märkten nur indirekt aus. Dafür, dass die Entwicklung in diesem Bereich bewegt bleibt, ist aber gesorgt. Die Frage, wie die Zinspolitik der führenden Notenbanken im Jahresverlauf aussehen könnte, wird heftig diskutiert. Die Szenarien und Prognosen sind nach den Turbulenzen infolge der Bankenpleiten in den USA und der Schweiz und den Rezessionssorgen bei anhaltend hohen Inflationsraten breit gestreut. 

Global wenig Veränderung
Insgesamt verlief der März für Aktienfonds vergleichsweise ruhig. Im Durchschnitt über alle Aktienfonds lag das Monatsplus bei 0,25 Prozent, betrachtet man nur die Region "Welt" (1095 Fonds), lag die Veränderung bei 0,05 Prozent. Beim Großteil der Regionen- und Branchenfonds bewegten sich die Wertschwankungen im Monatsvergleich zwischen plus zwei und minus zwei Prozent. Neben dem – positiven – Ausreißer "Edelmetalle" waren es am anderen Ende "Finanzwerte", die mit fast 8,5 Prozent Monatsverlust herausragten.

Angesichts der weiter äußerst unsicheren Aussichten scheint eine breite Diversifikation in möglichst viele Anlageklassen bis auf Weiteres die vernünftigste Strategie zu sein, positiv ist dabei der Umstand zu werten, dass den Fondsmanagern nach den Kursverlusten im Vorjahr nun auch im Rentenbereich wieder etliche Optionen und Spielräume offenstehen. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer 
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfondsindizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Mai 2023.