Dass Wind und Sonne allein die Energieproblematik lösen werden, glaubt kaum jemand. Da aber parallel dazu auch an einigen Zukunftstechnologien geforscht wird, gibt es nach wie vor die Hoffnung, dass man in absehbarer Zeit auf die Nutzung von Radioaktivität und das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle zur Erzeugung von Strom und Wärme verzichten können wird. Dieser Optimismus bekam in jüngerer Zeit allerdings einige Dämpfer. Wer noch vor einigen Jahren glaubte, dass der flächendeckende Einsatz von Wasserstoff in greifbarer Nähe liegt und entsprechende Fonds kaufte, musste inzwischen feststellen, dass das (noch) nicht der Fall ist. Tatsächlich sind viele Aktien aus dem Bereich Wasserstofftechnologie zuletzt gefallen. 

Der GG Wasserstoff-Fonds der Hamburger Hansainvest, der gezielt in solche Unternehmen investiert, büßte seit Herbst 2021 etwa 40 Prozent an Wert ein, breiter aufgestellte Fonds wie der Lyxor MSCI New Energy ESG Filtered ETF liefen kaum besser. Besonders kräftig fiel der Preisverfall nun im August aus: Die 30 Fonds, die der Fondsdatenspezialist Mountain View beobachtet, beendeten den Monat mehr als acht Prozent billiger. Auf Ein-Jahres-Sicht ist diese Fondsgruppe damit das Schlusslicht der 50 erfassten Kategorien (-18,44 %). Fonds, die im Bereich konventionelle Energieträger investieren, beendeten den August als viertbeste Gruppe, wobei das Plus mit 0,6 Prozent bescheiden ausfiel. 

Insgesamt erwies sich der Sommermonat für Aktienfondsbesitzer als wenig ergiebig. Im Durchschnitt verlor man mit diesen Fonds mehr als 2,5 Prozent, was in etwa dem Plus des Vormonats entspricht. Berücksichtigt man dabei aber die nach wie vor ungünstigen Rahmenbedingungen, ist das Ergebnis aber wohl eher positiv zu sehen. Die Problemkreise Verschuldung, Inflation, Zinsen und geopolitische Instabilität dominieren weiterhin die Stimmung an den Kapitalmärkten, sodass kurzfristig wenig Hoffnung für Höhenflüge an den Börsen besteht.

Financial Stability Board warnt
Klaas Knot, Vorsitzender des in Basel ansässigen Financial Stability Boards (FSB), warnte laut "Financial Times" die Regierungen der G20-Staaten anlässlich eines Treffens in Indien Anfang September davor, dass die Erholung der Weltwirtschaft an Schwung verliere und das globale Finanzsystem in den kommenden Monaten und Jahren mit Herausforderungen und Schocks konfrontiert sein werde. 

Besonderes Kopfzerbrechen bereiten dem FSB der Immobiliensektor und dessen kreditgebende Banken, die die zuständigen Aufsichtsbehörden angesichts der Anfälligkeit für Zinserhöhungen besonders genau im Auge behalten sollten. Für Fondsanleger sind das zwar keine guten Nachrichten, breit diversifiziert sollten geduldige Investoren aber auch diese möglicherweise kommenden Herausforderungen überstehen. (gf)


Über das FONDS professionell Fondsbarometer 
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfondsindizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Oktober 2023.