"Dass es 2021 zu einer Weihnachtsrally kommt, ist trotz der zuletzt trüben Börsenstimmung keineswegs ausgeschlossen. Entscheidend werden dafür wahrscheinlich die Analysen der Experten bezüglich der tatsächlichen Bedrohung durch die Omikron-Mutation sein. Im Falle einer Entwarnung darf man mit einem günstigen Jahresende rechnen." So endete der Kommentar zum Börsenbarometer im Dezember, und dieser – nicht als solcher deklarierte – Wunsch an das Christkind wurde erhört. Der Dezember verlief für Aktienfondsbesitzer unterm Strich sogar sehr erfreulich.

Im Durchschnitt über alle 53 Fondskategorien lag das Monatsplus bei 3,80 Prozent, betrachtet man nur die mehr als 900 Fonds umfassende Gruppe "Welt", liegt der Wertzuwachs im Mittel bei 3,73 Prozent. Damit beendeten letztere das Jahr 2021 mit exakt sieben Prozent Plus, während alle Aktienfonds im Durchschnitt fast 4,9 Prozent teurer wurden.

Wasser legt weiter zu, Energiesektor gespalten
Auffallend gut entwickelten sich auch im Dezember die Fonds, die sich auf das Thema "Wasser" spezialisiert haben. Diese zählen zu den wenigen echten Profiteuren der Klima-Problematik. Denn in der Diskussion wird vielfach übersehen, dass es außerhalb der Küstenregionen gar nicht die höhere Durchschnittstemperatur ist, die das größte Risiko darstellt, sondern Veränderungen der Niederschlagssituation. Im Bereich der Themen- beziehungsweise Branchenfonds schnitten auch "Gesundheit/Pharma", "Industrie" und "Infrastruktur" sehr gut ab.

Eine weitere Fondsgruppe, die zuletzt von der Klima-Thematik profitieren konnte, fiel im Dezember hingegen etwas zurück. Mit einem durchschnittlichen Monatsverlust von 3,33 Prozent landete "New Energy" sogar am unteren Ende der Tabelle. Die Sparte bewegt sich seit etwa einem Jahr tendenziell seitwärts, nachdem sie in den Jahren 2019 und 2020 massiv zulegen konnte. Fonds, die in klassische Energieträger investieren, konnten einen Teil der davor erlittenen Verluste im Vorjahr hingegen gutmachen, wobei sie im längerfristigen Rückblick nach wie vor weit hinter "New Energy" liegen.

China bleibt schwach
Am schwächeren Ende der Übersicht landete auch im Dezember die Regionenfonds, die China mehr oder weniger schwer gewichten. "Großchina" büßte 0,23 Prozent an Wert ein, "China" blieb mit 0,35 Prozent Plus über Wasser, verlor auf Jahressicht aber dennoch mehr als elf Prozent.

Das deckt sich auch mit dem Bild, das chinesische Aktienindizes zeigen. Der-Hang Seng-Index der Börse Hongkong tendiert seit Anfang 2018 abwärts und hat damit seit fünf Jahren keinen Ertrag gebracht, der Shanghai-A-Index für chinesische Binnenaktien liegt auf Fünf-Jahres-Sicht etwa zehn Prozent im Plus. In der letzten Dekade war China – gemessen an den Leitindizes – keine gute Idee, sieht man sich aber die Ergebnisse auf Fondsebene an, zeigt sich eine breite Divergenz der Ergebnisse. Ein Top-Fonds für die Region wie der Schroder ISF Greater China A blieb trotz des schwierigen Umfelds auch über die letzten zehn Jahre nicht hinter dem MSCI-Welt-Index zurück. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Februar 2022.