Die seit 2018 beobachtbare Aufwärtsbewegung bei Fonds, die in alternative Energiegewinnung investieren, gewann 2020 an Fahrt, geriet dann aber in den ersten Monaten des laufenden Jahres ins Stocken. Seither tendieren diese Fonds seitwärts, parallel dazu läuft seit Ende Oktober 2020 eine Erholung bei Fonds, die auf konventionelle Energieträger spezialisiert sind.

Seit Anfang September konvergieren die Charts "nachhaltiger" und "nicht nachhaltiger" Energie-Fonds sogar. Da "New Energy" kein vollwertiger Ersatz für fossile Brennstoffe ist, ist eine solche Entwicklung nicht überraschend. Sobald die Nachfrage nach Energie generell steigt, wie dies in den letzten zwölf Monaten der Fall war, erscheinen die davor tendenziell gemiedenen klassischen Energieerzeuger vergleichsweise günstig, was Käufer anlockt – dieses Auf und Ab wird sich mit einiger Wahrscheinlichkeit noch etliche Jahre lang fortsetzen. Im September bewirkte dies ein 8,37-prozentiges Plus bei Energie-Fonds, New-Energy-Fonds wurden hingegen um 4,5 Prozent billiger. Betrachtet man die letzten zwölf Monate, zeigt sich, dass "New Energy" mehr als 33 Prozent zulegen konnte, während "Energie" mehr als 60 Prozent Wertzuwachs erzielte.

Rückschlag für Aktienfonds
Aktienfondsbesitzer blicken auf ein gutes Jahr zurück, wurden in jüngerer Zeit allerdings daran erinnert, dass die Volatilität ein treuer Begleiter bleibt. Zwischen September 2019 und September 2021 verbuchten sie – gemessen am Durchschnittsergebnis aller vom Fondsdatenspezialisten Mountain View beobachten Produkte – 26 Mal einen Monatsgewinn und nur elf Mal Monatsverluste.

Im September war es allerdings wieder einmal so weit: Im Mittel wurden Aktienfonds um 2,87 Prozent billiger und beendeten den Monat somit erstmals seit Oktober des Vorjahres im Minus. Dabei "erwischte" es fast alle Unterkategorien.

Hohe Gewinne erzielte man nur mit Branchenfonds, die in "Energie" investieren und die energielastigen Fonds, die in "Russland" investieren. Vergleichsweise gut hielten sich noch Japan- und Indienfonds, die ebenfalls Verluste vermeiden konnte. Alle anderen Länder-, Regionen- und Branchenfonds verloren auf Monatssicht zwischen 0,2 und 11,56 Prozent, wobei "Brasilien" als einziges Land zweistellige Verluste sah. Auffallend stark verbilligten sich zudem die 35 beobachteten Edelmetall-Fonds, die nach Mountain-View-Berechnungen im Durchschnitt weitere 9,15 Prozent an Wert einbüßten. Somit konnten diese Fonds auch im September nicht von den zunehmenden Inflationsängsten profitieren. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang November 2021.