Von "Gewinnen" konnte bei Aktienfonds im Monatsvergleich für den Februar natürlich keine Rede sein – die heftigen Kursrückschläge an den meisten Aktienbörsen verschonten niemanden, wie das aktuelle FONDS professionell Fondsbarometer zeigt. Dass aber ausgerechnet die Fondsgruppen "China", "Großchina" und "Taiwan" die ersten drei Ränge der Statistik anführen, ist auf den ersten Blick überraschend, wo doch selbst Edelmetall-Fonds im Februar durchschnittlich um 6,7 Prozent billiger wurden.

Zum Teil wird dies durch die Januar-Bilanz erklärt, hier lagen die Fondskategorien, die China schwer gewichten, durchwegs tief in den roten Zahlen. Im Monatsverlauf erholten sich auch diese Märkte im Gleichklang mit den internationalen Aktienmärkten bis Mitte des Monats, um in der zweiten Februarhälfte erneut einzubrechen – diesmal jedoch weniger stark als viele andere Börsen. Blickt man etwas länger zurück – 36 oder 60 Monate – wird deutlich, dass China- beziehungsweise Großchina-Fonds zu den Top-Performern dieser Periode zählen.  

Die relative Stabilität der chinesischen Aktienmärkte sorgte auch bei breiter aufgestellten Asienfonds für eine vergleichsweise gute Monatsperformance. Sogar international diversifizierte Emerging Market-Fonds profitierten noch davon – verzeichnet aber dennoch einen Vier-Wochen-Verlust in Höhe von mehr als 5,7 Prozent.

Schwellenländermärkte unter Druck
Tendenziell zählten Schwellenländer aber zu den Verlierern des Monats Februar. Die Flucht aus dem Risiko, die bei US-Staatsanleihen neue Rekordtiefststände der zehnjährigen Renditen bewirkte, bescherte russischen und brasilianischen Aktien zweistellige Monatsverluste. Schwer getroffen wurde auch Japan, das einerseits unmittelbar von der Corona-Epidemie betroffen ist, andererseits als Exporteur besonders unter den Problemen des Welthandels leidet.

Ein auffälliges Detail der Monatsstatistik ist das vergleichsweise gute Abschneiden der 13 Fonds, die unter "Neue Energien" zusammengefasst werden. Ihr Monatsverlust lag bei 1,8 Prozent, während die Gruppe "Energie" infolge des drastischen Ölpreisrückgangs mehr als 13 Prozent verlor. Der Bereich der alternativen Energieerzeuger entwickelt sich schon seit geraumer Zeit nicht mehr im Gleichklang mit konventionellen Energie-Unternehmen. Angesichts der Klimaproblematik darf man unterstellen, dass das so bleiben wird.

Schlechter Jahresstart für Aktionäre
Betrachtet man die Kategorie "Welt" beziehungsweise den Durchschnitt aller erfassten Aktienfonds, liegt die Februar-Bilanz mit etwa 7,5 beziehungsweise 7,4 Prozent minus tief im roten Bereich. Dass sich daran kurzfristig etwas ändert, scheint angesichts der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Coronavirus-Epidemie wenig wahrscheinlich. (gf)


Über das FONDS-professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der FIAP-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade "Rückenwind" haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre sowie über 5 und 10 Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang April.