Laut ebase verfestigt sich bei den Fondstypen der Trend zu eher sicherheitsorientierten Anlagen: Mischfonds (Kaufquotient: 1,31) und Rentenfonds (Kaufquotient: 1,25) verzeichneten im Berichtszeitraum wie bereits im ersten und zweiten Quartal des Jahres das höchste Mittelaufkommen. Hohe Rückflüsse wiesen hingegen Aktienfonds (Kaufquotient: 0,74) und Dachfonds (Kaufquotient: 0,34) auf. „Trotz des Börsenaufschwungs der letzten Wochen agieren Fondsberater nach wie vor eher zurückhaltend und empfehlen ihren Kunden Produkte mit einem vergleichsweise hohen Rentenanteil“, sagt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung der ebase. Darüber hinaus lässt sich wie schon im zweiten Quartal ein Sondereffekt bei offenen Immobilienfonds feststellen: Durch die Auszahlung freier Liquidität der Fonds in Abwicklung wies dieser Fondstyp im Berichtszeitraum weiterhin hohe Rückflüsse auf (Kaufquotient: 0,29).

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Exotische Investments gefragt
Während Fonds mit Anlageschwerpunkt Welt (Kaufquotient: 0,89), Europa (Kaufquotient: 0,85) und Deutschland (Kaufquotient: 0,61) ein negatives Mittelaufkommen verzeichneten, stehen exotische Anlageregionen hoch in der Gunst der Fondsberater – ebenfalls ein Trend, der seit Auflegung des Fondsbarometers im März dieses Jahres anhält. So wiesen Fonds mit Anlageschwerpunkt Südostasien den höchsten Kaufquotienten auf (1,69). Auch bei Emerging-Markets-Fonds waren die Zuflüsse höher als die Abflüsse (Kaufquotient: 1,32). „In den letzten Wochen sind die großen Leitindizes zwar wieder gestiegen, doch Berater wie Privatanleger gleichermaßen scheinen dem Aufschwung an den Börsen in Europa und den USA noch nicht zu trauen“, sagt Rudolf Geyer. Die Folge: „Berater sind mehr denn je darauf angewiesen, für ihre Anleger attraktive Renditechancen fernab dieser Kernmärkte zu identifizieren. Viele südostasiatische Volkswirtschaften mit robusten Wachstumsraten – etwa Vietnam oder Indonesien – weisen dafür hervorragende Investmentbedingungen auf.“
 
ebase Fondsbarometer
Das Fondsbarometer der B2B-Direktbank ebase wird vierteljährlich veröffentlicht. Es spiegelt die Handelsaktivität von über 50.000 Fondsberatern in Deutschland wider, die für die Mandanten der ebase arbeiten. Das ebase Fondsbarometer setzt sich aus zwei Elementen zusammen: der Handelsaktivität und dem Kaufquotienten. Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen. Ein Wert über 100 deutet auf eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Fondsberater im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen von 2009 bis 2011 hin; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an. Veränderungen der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse bei den Unterkategorien Fondstyp und Region werden über den Kaufquotienten ausgedrückt. Dabei werden die monatlichen Mittelzuflüsse des Berichtszeitraums in Relation zu den monatlichen Mittelabflüssen gesetzt. Bei einem Kaufquotienten über 1 überwiegen die Mittelzuflüsse, bei einem Kaufquotienten unter 1 die Mittelabflüsse. Fondsdepots für institutionelle Kunden und die der betrieblichen Altersversorgung werden in der Auswertung nicht berücksichtigt. (jb)