Fondsanbieter-Test von Scope hält zwei dicke Überraschungen parat
Die Berliner Ratingagentur hat erneut die Gesellschaft mit den meisten Top-Fonds im Sortiment gekürt. In beiden Größenklassements stehen die Sieger zum ersten Mal an der Spitze des Rankings.
Der US-amerikanische Fondsanbieter MFS Investment Management bietet seinen Kunden die meisten Fonds mit Top-Rating. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der Berliner Ratingagentur Scope.
Mit einem Anteil von 63 Prozent Top-Fonds katapultierte sich der Asset Manager erstmals an die Spitze des Rankings bei den großen Asset Managern – also jenen Fondsgesellschaften, bei denen mehr als 25 Portfolios in die Wertung eingehen. Vor einem Jahr schnitt MFS noch deutlich schlechter ab. Damals schafften es die Amerikaner mit einer Top-Rating-Quote von 38 Prozent gerade mal auf Rang 23. "Der große Sprung innerhalb nur eines Jahres
wurde ermöglicht durch eine Verbesserung der Top-Rating-Quote von 38 Prozent im ersten
Quartal 2018 auf 63 Prozent Ende März dieses Jahres. Der stark auf Aktien fokussierte
Asset Manager hat es geschafft, seine Fondspalette in der Breite zu verbessern", begündet Scope-Analyst den Durchmarsch an die Tabellenspitze.
Das sind die zehn Sortimentskönige unter der großen Gesellschaften
Auch auf dem zweiten und dritten Platz finden sich mit Legg Mason und Blackrock aktuell Gesellschaften, die vor einem Jahr noch nicht in den Top Ten vertreten waren. Legg Mason hat seine Top-Rating-Quote von 35 auf 59 Prozent verbessert. Vor einem Jahr rangierte das Fondshaus noch auf Platz 30. Blackrock verzeichnet im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 42 auf 56 Prozent und schaffte damit den Aufstieg von Platz 17 auf das Siegertreppchen.
Für die drei Aufsteiger in die Top-10 der großen Gesellschaften mussten allerdings drei andere Fondsanbieter das Feld räumen. Investec, Metzler und Robeco besetzten vor einem Jahrnoch die Plätze 2 bis 4. "Den stärksten Einbruch der Top-Rating-Quote dieser drei Gesellschaften verzeichnete Metzler AM: Sie fiel innerhalb eines Jahres von 56 auf 36 Prozent. Damit reicht es gegenwärtig nur zu Rang 31 im Asset Manager Ranking", stellt Härtel fest.
Einsamer Spitzenreiter
Auch bei den kleinen Gesellschaften gibt es einen neuen Spitzenreiter. Lupus Alpha hat im vergangenen Jahr die Mindestanzahl von acht bewerteten Fonds erreicht und ist damit zum ersten Mal überhaupt im Ranking vertreten.
Das sind die zehn Sortimentskönige unter den kleinen Gesellschaften
Alle acht Lupus-Alpha-Fonds halten derzeit ein Top-Rating von Scope – damit steht die Fondsgesellschaft mit einer Quote von 100 Prozent einsam an der Spitze der kleinen Gesellschaften. Mit einigem Abstand folgen Comgest auf Platz 2 und Degroof Petercam auf Platz 3.
Gleichzeitig haben sich jedoch vier Gesellschaften aus dem Spitzenfeld der Kleinsortimenter verabschiedet: Für DNCA Finance, Sparinvest, Meag und JO Hambro IM ging es im Jahresvergleich bergab. "Den stärksten Einbruch musste Sparinvest hinnehmen: Die Top-Rating-Quote fiel von 75 auf 25 Prozent, was mit einem Fall von Rang 2 auf 41 im Asset Manager Ranking einhergeht", so Härtel. (fp/ps)
Über die Ratingmethode:
Scope bewertet rund 6.000 in Deutschland sowie Österreich zum Vertrieb zugelassene Publikumsfonds (UCITS). Verwaltet werden die Fonds von insgesamt 313 Gesellschaften. Das Anbieter-Ranking sortiert die Gesellschaften nach ihrem Anteil an Fonds mit Top-Rating.
Scope bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Danach werden die Fonds, die mindestens fünf Jahre existieren und zum Vertrieb zugelassen sein müssen, in fünf Stufen von A bis E eingeteilt. Als Top-Rating gelten A- und B-Ratings. Der Quotient aus der Anzahl der Top-Ratings und der Gesamtzahl der Fondsratings eines Asset Managers ergibt dann den Prozentanteil der bestbewerteten Fonds eines Vermögensverwalters.
Um den unterschiedlichen strategischen Ansätzen der Gesellschaften gerecht zu werden, erstellt Scope zwei separate Ranglisten – jeweils eine für "kleine Gesellschaften", die über lediglich acht bis 24 bewertete Fonds verfügen, als auch eine für "große Fondsanbieter" mit mindestens 25 bewerteten Portfolios. Gesellschaften mit insgesamt weniger als acht bewerteten Fonds werden für diese Auswertung nicht berücksichtigt.
