Hillary Clinton und Donald Trump unterscheiden sich nicht nur in ihren politischen Ansichten grundlegend voneinander. Auch bei der Geldanlage vertreten die beiden Gegner im US-Präsidentschaftswahlkampf völlig konträre Standpunkte, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg vor kurzem berichtete. Während Trump sein Finanzvermögen primär auf aktiv gemanagte Hedgefonds und Anleihen verteilt, setzt seine Herausforderin in erster Linie auf passive Indexfonds.

Die voraussichtliche Kandidatin der Demokraten und ihr Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, waren im Vorjahr mit einem privaten Vermögen zwischen 5 und 25 Millionen Dollar im Vanguard 500 Index Fund investiert. Der 185 Milliarden Dollar schwere ETF entspricht somit der wichtigsten Position im Privatportfolio der Clintons. Aus den veröffentlichten Finanzdaten der beiden gehen sonst nur Bestände in diversen Versicherungen und Cash hervor.

Einer der prominentesten Fürsprecher des Vanguard 500 Index Fund ist bekanntlich Warren Buffett. So veranlasste er, dass sein Vermögen nach seinem Tod zu zehn Prozent in kurzlaufende US-Anleihen investiert werden sollen – und die restlichen 90 Prozent in den börsennotierten Indexfonds. Warum? Weil die Verwaltungsgebühren mit 0,05 Prozent ausgesprochen niedrig seien und der Fonds somit langfristig Renditevorteile brächte.

Rivalen im Renditecheck
annualisierte Rendite, in Prozent
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Quelle: Bloomberg

Mehr Risikofreude bei Trump
Einen anderen Ansatz fährt Donald Trump, der höchstwahrscheinlich für die Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen im November kandidieren wird. Laut einer vor kurzem veröffentlichten Aufstellung seiner Vermögenspositionen hat Trump mehr als 170 Millionen Dollar in Wertpapiere gesteckt. Knapp 50 Prozent sind in Hedgefonds angelegt. Zu den größten Positionen zählen der Blackrock Obsidian Fund sowie Portfolios von Hedgefonds-Star John Paulson und Baron Capital Management.

Der Blackrock-Fonds entspricht mit einer Anlage zwischen 25 und 50 Millionen Dollar Trumps größter Wette. Bis zu fünf Millionen Dollar entfallen auf jeweils einen der drei Paulson-Fonds, zwischen 100.000 und fünf Millionen Dollar auf elf Baron-Fonds. In festverzinslichen Wertpapieren und Cash hält Trump jeweils mehr als ein Fünftel seines Finanzvermögens. Aktien machen hingegen nur acht Prozent aus. Seine Favoriten an der Börse sind Apple, Microsoft und General Electric.

Langfristig betrachtet hatte Trump mit dem Blackrock Obsidian Fund mehr Erfolg. In den zurückliegenden zehn Jahren erwirtschaftete der Hedgefonds rund elf Prozent jährlich. Der ETF von Clinton kommt hingegen auf eine annualisierte Rendite von weniger als acht Prozent. In jüngerer Vergangenheit hatte allerdings Clintons ETF-Strategie die Nase vorne. (dw)