Smart-Beta-ETFs halten nicht annähernd, was sie versprechen. Die Mehrheit der Produkte erwirtschaftet eine Rendite, die nicht über, sondern sogar hinter der Wertentwicklung des Vergleichsindex zurückbleibt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Flossbach von Storch Research Instituts. Demnach schnitten von den 180 untersuchten "schlauen" ETF-Produkten 63 Prozent schlechter als der Vergleichsindex ab. Zwar erzielten die Smart-Beta-ETFs eine jährliche Rendite von durchschnittlich 10,8 Prozent. Allerdings sei dies angesichts der weltweiten Börsen-Hausse der vergangenen Jahre nicht überraschend, schreiben die Autoren.

Anstatt nach klassischen Branchen oder Sektoren werden Smart-Beta-Produkte respektive die ihnen zugrundeliegenden Indizes nach bestimmten Merkmalen von Unternehmen zusammengesetzt, was im Ergebnis Prämien bei der Rendite zur Folge haben soll. Zu den Auswahlgrößen zählen etwa Marktkapitalisierung (Size), Buchwert (Value) oder Momentum. Unterm Strich aber ist von Mehrwert nichts zu merken.

Die jährliche Rendite eines durchschnittlichenSmart-Beta-ETF aus der Stichprobe fiel um 0,5 Prozentpunkte hinter der Wertentwicklung des Vergleichsindizes zurück. Die Mehrheit der untersuchten Smart-Beta-ETFs schaffte es zudem nicht, den selbstgesteckten "Tracking Index" zu schlagen – hier betrug die jährliche Minderrendite in der Stichprobe durchschnittlich 0,4 Prozentpunkte. Die Rendite von 77 Prozent der untersuchten Smart Beta ETFs war schlechter als der selbst gesetzte "Tracking Index". "Im Schnitt zahlt der Verbraucher einen höheren Preis für eine schlechtere Leistung", lautet das ernüchternde Fazit der Studienautoren. 

Viele Smart-Beta-ETFs sind Mogelpackungen
Wenn Anleger direkt in herkömmliche, preiswertere ETFs statt in teurere Smart-Beta-Varianten investiert hätten, wäre ihr Schnitt also besser gewesen. Ein Grund für die Unterperformance sehen die Autoren darin, dass es in nahezu informationseffizienten Märkten kaum möglich ist, mit statischen "Erfolgsformeln" für die Gewichtung der Anlagen den Markt zu schlagen. "Der Verbraucher sollte sich daher bewusst sein, dass es sich bei dieser Produktpallette mitnichten um smarte Lösungen als leider viel zu oft um Mogelpackungen handelt", so die Autoren. (fp)