Die Vermögenspreise haben im zweiten Quartal deutlich angezogen. Allein das Sachvermögen deutscher Haushalte verteuerte sich im Jahresvergleich um 8,7 Prozent, zeigen Zahlen der Investmentboutique Flossbach von Storch. Die Vermögenspreisinflation nutzt allerdings nicht allen Deutschen gleichermaßen. Haushalte im Alter von 55 bis 65 Jahre profitieren am stärksten. Ihre Vermögenswerte legten um 9,1 Prozent an Wert zu. In jüngeren Haushalten betrug das Plus nur fünf Prozent. Grund: Der Anstieg ist vor allem den Immobilienpreisen und den Preisen von Betriebsvermögen zu verdanken. Immobilien legten um 5,9 Prozent an Wert zu, Betriebsvermögen um 21,1 Prozent. Ältere Haushalte besitzen viele Immobilien und verfügen zudem über das meiste Betriebsvermögen.

Die Flossbach-Zahlen zeigen: Wer viel hat, wird immer reicher. Weil die wohlhabendsten Haushalte über das meiste Betriebsvermögen verfügen, sahen sie mit einem Plus von 9,5 Prozent auch den größten Preisanstieg ihrer Vermögensgüter. Der Abstand zu den deutlich ärmeren Haushalten der unteren Mittelschicht war im zweiten Quartal dieses Jahres besonders hoch. Weil diese Haushalte kaum Betriebsvermögen besitzen, aber die höchste Sparquote aufweisen, stiegen die Preise ihrer Vermögenswerte im Jahresvergleich nur um drei Prozent.

Ohne Aktien ist alles nichts
Finanzwerte legten im zweiten Quartal um 3,7 Prozent zu. Aktien verzeichneten mit 21,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal den stärksten Preisanstieg aller Vermögenskategorien. Wer keine Aktien hatte, machte Verluste: Rentenwerte fielen im 3,1 Prozent, das sonstige Finanzvermögen sank um 3,4 Prozent. Verbraucher- und Produzentenpreise legten im zweiten Quartal zu, blieben aber deutlich hinter den Vermögenspreisen zurück. (fp)