Der Goldpreis ist in diesem Jahr stark gestiegen. Und auch wenn er zuletzt wieder schwächelt, bleibt es für Anleger sinnvoll, in das Metall zu investieren. Die Anlagestrategen der Kölner Fondsboutique Flossbach von Storch halten derzeit zehn Prozent Gold im Portfolio. Der Grund ist aber weniger die Hoffnung auf Wertzuwachs als vielmehr das Streben nach Sicherheit. "Für uns ist Gold einfach eine Versicherung gegen die bekannten und unbekannten Risiken im Finanzsystem", sagt Flossbach-Stratege Philipp Vorndran in einem Roundtable der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ). "Am schönsten wäre es, wenn der Goldpreis in den nächsten zehn Jahren auf dem jetzigen Niveau oder darunter liegen würde", betont Vorndran. Denn das würde heißen, dass der Versicherungsfall nicht eingetreten sei.

Aktien bleiben attraktivste Anlageklasse
Neben Gold diskutierten die Anlageprofis beim Roundtable unter anderem auch, ob die Aktienmärkte derzeit zu hoch bewertet sind. Vorndran verneint diese Frage. "Wir sind hundertprozentig davon überzeugt, dass gute Aktien mit Abstand die attraktivste Anlageklasse sind und das attraktivste Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen, zumindest unter den liquiden Anlagen", sagte er. Die relative Bewertung global führender Unternehmen im Vergleich mit Staatsanleihen habe sich in den vergangenen zehn Jahren überhaupt nicht verändert, die Schere sei nicht zugegangen. 

Sollte es mit den Impfungen gegen Covid-19 sehr gut laufen, dürfte das besonders positive Auswirkungen auf erstklassische zyklische Titel haben, glaubt der Stratege. Sollte es doch etwas zäher werden – und zu diesem Szenario tendiert Vorndran eher – geht er davon aus, dass Wachstumsaktien weiter von der Diskontierungsveränderung profitieren. (fp)