Diese Personalie machte im Frühjahr dicke Schlagzeilen: Nach mehr als achtjähriger "Alleinherrschaft" kürte Bert Flossbach, Gründer und Starmanager des Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch, den 46-jährigen Elmar Peters zum stellvertretenden Manager des hauseigenen Kassenschlagers FvS Multiple Opportunities. Auch die Multi-Asset-Fonds FvS Multi-Asset DefensiveBalanced und Growth obliegen seither ihm. Gegenüber FONDS professionell ONLINE bezieht der "Flossbach-Stellvertreter" Position zum überraschenden Wahlsieg von Donald Trump.

Herr Peters, hatten Sie Ihre Portfolios im Vorfeld der Wahl defensiver ausgerichtet, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein?

Elmar Peters: Die Wahl hatte keinen direkten Einfluss auf die Portfoliostruktur. Schließlich lassen sich der Ausgang und die entsprechenden Folgen nur schwerlich antizipieren. Grundsätzlich versuchen wir unsere Multi-Asset-Portfolios möglichst robust aufzustellen, um Krisen weitgehend unbeschadet zu überstehen, ohne dabei sämtliche Renditepotenziale aufzugeben. Dazu gehört auch eine entsprechend große Kasseposition, um bei Bedarf Opportunitäten nutzen zu können. In unserem Multi-Asset Defensive etwa beträgt die Kasseposition aktuell rund 15 Prozent. 

Die Börsen haben auf Trumps Sieg zunächst mit deutlichen Abschlägen reagiert. Ist das eine Kaufgelegenheit?

Peters: Schlussendlich waren die Abschläge nur vorübergehend. Am Ende des Tages notierten die großen Aktienindizes sogar im Plus. Aber auch das ist nur eine Momentaufnahme. Wir gehen davon aus, dass die Märkte in den kommenden Monaten sehr volatil bleiben werden. Deutliche Rücksetzer würden wir als Kaufgelegenheit verstehen. 

Gibt es Länder, Sektoren oder Währungen, die Sie nach jetzt skeptischer beurteilen als vorher?

Peters: Man muss da abwarten. Wenn etwas an Trump berechenbar ist, dann seine Unberechenbarkeit. Von daher wäre es voreilig zu glauben, dass die vermeintlichen Verlierer auch tatsächlich verlieren werden. Das gleiche gilt natürlich für die möglichen Gewinner.

Abseits der kurzfristigen Kapriolen an den Finanzmärkten: Was bedeutet der Wahlausgang langfristig für Ihre Anlagestrategie?

Peters: Der Wahlausgang bestätigt uns in unserer Einschätzung, dass die Welt fragil bleibt. Dem sollte eine langfristig ausgerichtete Anlagestrategie Rechnung tragen. Robustheit ist wichtiger denn je. (bm)


Ein ausführliches Interview mit Elmar Peters lesen Sie in der kommenden Heftausgabe 4/2016 von FONDS professionell, die Ende November erscheint