Fast scheint es, als seien deutsche Sparer unbelehrbar. Trotz der Verluste, die sie durch Null- und Negativzinsen verzeichnen, setzen viele nämlich nach wie vor auf Bargeld, Sichteinlagen und Festgeld. 40 Prozent der Ersparnisse sind entsprechend angelegt, zum Ende des ersten Quartals 2021 lagen laut Zahlen der Bundesbank rund 2.858 Milliarden Euro auf überwiegend zinslosen Konten. Aber auch noch etwas anderes schätzen die Experten vom Vermögensverwalter Flossbach von Storch als bedenklich ein: Nämlich, dass weitere 35 Prozent des Geldvermögens der Deutschen, in Summe 2.484 Milliarden Euro, Forderungen an Versicherungen sind.

Denn auch der Blick auf die sinkende laufende Verzinsung von kapitalbildenden Lebenspolicen stimmt pessimistisch. "Angesichts der wieder steigenden Inflation nimmt die Geldentwertung an Fahrt auf. Keine guten Nachrichten für die klassische private Altersvorsorge", urteilen die Vermögensprofis. Kritisch nimmt Flossbach auch die deutsche Vorliebe für die Investition in sichere Anleihen in den Blick. Seit 2012 hat sich mehrheitlich auch hier das Blatt gewendet, die Wertzuwächse bleiben aus.

Aktien als beste Anlagealternative
Das beste Chancen-Risiko-Verhältnis für das Vermögen deutscher Sparer sehen die Flossbach-Experten in der Anlageklasse Aktien. "Unterm Strich sind wir davon überzeugt, dass das Geld bei gut ausgewählten Unternehmen mit starken und über mehrere Jahre gut kalkulierbaren Erträgen gut aufgehoben ist", heißt es im Kommentar. Dafür sollten die Sparer aber Zeit mitbringen, also "eher in Dekaden als Kalenderjahren denken". (fp)