Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch bleibt auch während der aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten seinem Fokus auf Qualitätsaktien treu. "Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Anleihen im Tiefzinsumfeld nicht mehr den gewohnten positiven Beitrag in einem diversifizierten Portfolio liefern können", schreibt Bert Flossbach, Manager des mehr als sieben Milliarden schweren FvS Multiple Opportunities, in seinem jüngsten Quartalsausblick. "Deshalb sind Aktien erstklassiger Unternehmen mit zuverlässigen Erträgen und Dividenden zukünftig noch wichtiger, um einen nachhaltigen Vermögenszuwachs zu erzielen. Damit naturgemäß verbundene Kursschwankungen sind für langfristig orientierte Anleger kein Anlass zur Sorge."

"Griechenland muss sich selbst retten"
Flossbach betont, die Krise der Eurozone werde noch lange andauern. Der poltische Wille, den Status Quo zu erhalten, sei groß – die ökonomische Realität könne damit jedoch nicht dauerhaft außer Kraft gesetzt werden.

"Griechenland muss sich selbst retten, nichts anderes lässt der Stolz der Nation zu. Dazu gehören eine eigene Währung und umfassende Reformen", schreibt der Vermögensverwalter. Gleichgültig, ob Griechenland aus der Eurozone ausscheiden werde oder nicht: "Die Regierung Tsipras hat den anderen Eurostaaten gezeigt, welches Drohpotenzial sie besitzen. Denn der Konstruktionsfehler der Eurozone als Schicksalsgemeinschaft bedeutet auch, dass Sanktionen kaum glaubwürdig durchgesetzt werden können."

Die EZB ist für Flossbach nur ein "Erfüllungsgehilfe"
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird für Flossbach zum "Erfüllungsgehilfen der Staaten, die auf niedrige Zinsen angewiesen sind". Er ist davon überzeugt, dass sie das Zinsniveau in der Eurozone dauerhaft niedrig halten wird, was einen erneuten Verfall des Euro mit sich bringen könnte.

Der schwache Euro wiederum hat Flossbach zufolge Auswirkungen auf die Politik der US-Notenbank, denn die einseitige Aufwertung des US-Dollar belaste die amerikanische Volkswirtschaft. "Mit einer starken Währung und gedämpften Wachstumsaussichten dürften die erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank später kommen oder zumindest deutlich niedriger ausfallen als allgemein angenommen", heißt es im Quartalsausblick des Vermögensverwalters. (bm)